Reinhard Mey
Und schlag’ die Tür hinter mir zu
Ein unbedachter Satz von dir
Ein schroffes Wort von mir
Ein Mißklang, für den es nicht lohnt, zu streiten
Wir sollten beide klüger sein
Und dennoch leiden wir
Und tun uns weh um ein paar Nichtigkeiten
Und du bist alles, was ich hab'
Mein ganzes Leben bist doch du
Mein Atem, meine Kraft, all meine Lieder
Und dennoch hand'le ich wie ein Narr
Und schlag' die Tür hinter mir zu
Aber ich weiß, daß du weißt:
Ich komm' wieder
Du liest meine Gedanken, ich durchschau' dein Labyrinth
Du kannst Worte wie Nadelstiche setzen
Je länger wir uns lieben und je näher wir uns sind
Desto leichter ist es auch, uns zu verletzen
Und wenn es nun mal keine Liebe ohne Tränen gibt
Wenn Glück und Trauer ineinander liegen
Dann haben wir uns weh getan und doch so sehr geliebt
Vielmehr als alle Tränen je aufwiegen