Erste Allgemeine Verunsicherung
Der Würger
[Strophe 1]
Der Wind weht durch die Gassen, er ist bitter kalt
Im Schein einer Laterne da steht eine Gestalt
Man sieht nur seinen schatten am nächtlichen Asphalt
Wer mag nur dieser jemand sein, es riecht nach Gewalt
Es ist der Würger, der einsame Würger!
Es juckt ihn in den fingern, sein Atem, der ist
Heiß, er muss heut' jemand würgen, egal um welchen Preis
Doch es naht kein Opfer, keine Bürgertanten
Und in seiner Not, da würgt er einen Hydranten
[Refrain]
Der einsame Würger findet keine Ruh'
Fürchtet euch ihr Bürger, fürchte dich auch du!
Der einsame Würger findet keine Ruh'
Und weil er nichts zum Würgen hat
Drum schlägt er auch nicht zu
Da hört er plötzlich Schritte auf dem Trottoir
Es kommt wer um die Ecke, und schon ist er da
Es ist ein leichtes Mädchen, die Gewerbe-Burgl
Er sieht im fahlen Mondlicht ihre herbe Gurgl
Es ist der Würger, der einsame Würger!
Er sagt zur Burgl:
Bitte, lass mich an deinen Hals!
Was immer es auch kostet, ich bezahl's!
Da sagt die Burgl:
Leider heut' geht nix mit würgen
Ich muss noch zu an Kunden
Vielleicht probierst es mürgen
[Refrain]
Der einsame Würger findet keine Ruh'
Fürchtet euch ihr Bürger, fürchte dich auch du!
Der einsame Würger findet keine Ruh'
Und weil er nichts zum Würgen hat
Drum schlägt er auch nicht zu
Niemals zu!
Der Würger ist am Ende, es naht das Morgenrot
Noch immer nichts gewürgt, noch immer keine tot
Da sieht er beim Hafen ein offenes Lokal
Ein letzter Hoffnungsschimmer, vielleicht klappt's diesmal!
Er sagt zum Wirt:
Gestatten, den Würger nennt man mich!
Ich hätt' gern was zum Meucheln, was zum Würgen bräuchert ich!
Da sagt der Wirt:
Fürs Meucheln kann ich mich nicht verbürgen
Doch probiern's unser Gulasch!
Da ham's genug zum würgen!
[Refrain]
Der einsame Würger findet keine Ruh'
Fürchtet euch ihr Bürger, fürchte dich auch du!
Der einsame Würger findet keine Ruh'
Und weil er nichts zum Würgen hat
Drum schlägt er auch nicht zu
Niemals zu!