CONNY
Rote Linien
[VERSE 1]

Anstatt mein Leben lang den Unterschied zu machen
Habe ich mein Leben lang gelernt ein’ Unterschied zu machen
Zwischen arm und reich, schwarz und weiss Grenzen zu ziehen
Und dabei haben meine Eltern studiert, ja
Vielleicht die erste Grenze, die ich radiern
Muss, Akademiker im Kopf zu privilegiеren
Ich hab gelernt wеnn ich ne Grenze ziehe, ziehst du sie auch
Aber um die zu überschreiten reicht ein Visum nicht aus, sag
Wann beginnen Menschen für dich anders zu sein?
Ist es die Hautfarbe, das Gehalt, die Sprache vielleicht?
„andre Länder, andre Sitten“ warum sagst du so’n Scheiß?
Bist du ein Wahlplakat einer dieser Nazipartei?

[BRIDGE]

Ich kann mich damit nicht identifizieren...
Zieh ich gerade eine Grenze zu dir?
Wann wird aus „du und ich“ endlich ein wir?
Oder ziehst du grad ne Grenze zu mir?

[HOOK]

Ich seh nur rote Linien
Grenzen die wir ziehen könn’
Und wir ziehen sie
Mitten durch uns durch
All diese roten Linien
Die wir nicht radieren könn’
Ja, wir ziehen sie
Mitten durch uns durch
[VERSE 2]

Anstatt dein Leben lang den Unterschied zu machen
Hast du auch dein Leben lang gelernt ein’ Unterschied zu machen
Zwischen dumm und schlau, bunt und grau Grenzen zu ziehen
Vielleicht kann ich ja etwas ändern bei dir
Seit ich denken kann erzählt man mir was Männer so tun
Und seit ich denken kann, fühl ich mich nicht männlich genug seit ich denken kann sagt man mir wie Frauen so sind
Und Frauen sind so weil man Frauen sagt wie Frauen so sind
Die erste Grenze zieht das was man auf dem Ultraschall erkennt
Noch bevor mans auf dem Ultraschall erkennt
Geschlechterrollen in den Mutterleib gedrängt
Wir sind zuallerst Mädchen oder Junge, dann erst Mensch

[BRIDGE]

Ich kann mich damit nicht identifizieren...
Zieh ich gerade eine Grenze zu dir?
Wann wird aus „du und ich“ endlich ein wir?
Oder ziehst du grad ne Grenze zu mir?

[HOOK]

Ich seh nur rote Linien
Grenzen die wir ziehen könn’
Und wir ziehen sie
Mitten durch uns durch
All diese roten Linien
Die wir nicht radieren könn’
Wir ziehen sie mitten durch uns durch
[VERSE 3]

Sie sagten Heimat muss im Herzen sein, und ich versteh es jetzt
Ich denke bei zuhause weder an ne PLZ
Noch an ein’ Fußballclub, Wappen, oder Kneipe, sag
Mein Zuhause hat kein Längen- oder Breitengrad
Mein Zuhause ist ein Mindstate, guckst du
Damit ich umdenken kann ohne Umzug
Wie kann man stolz auf eine Stadt sein, was ein Unfug?
Mach nicht die Grenze sondern lieber deinen Mund zu
Uh, und du hast alle deine Kumpels hier?
Doch ich hab Nachbarn nicht nur unter mir ——
Und wir ham nicht die gleichen Fotos, aber Werte im Regal
Ist das Reiseziel dasselbe, ist die Herkunft mir egal
Ich kann mich damit nicht identifizieren...
Zieh ich gerade eine Grenze zu dir?
Wann wird aus „du und ich“ endlich ein wir?
Oder sag - ziehst du du grade eine Grenze zu mir?