Julia Engelmann
John und Yoko
Ja, ich weiß, ist alles schwierig gerade.
Ich weiß, es fühlt sich nicht gut an.
Ich weiß, wir suchen Liebe, aber sie zu finden, ist auch viel verlangt.

Ich weiß, wir sind uns noch nicht sicher.
und ich glaub, wir können nichts dafür.
Manchmal will man lieber, dass man nichts hat.
Davon kann man nichts verlieren.

Heute sind wir kompliziert.
Heute sind wir mir zu viel.
Heute kommen wir noch nicht an.
Heute nicht, aber irgendwann.

Irgendwann sind wir wie John und Yoko,
chillen in Bonn oder Tokio,
auf dem Balkon unserer Wohnung.
Wir hören dazu Lana oder Maeckes
und wir haben längst vergessen,
was es war, was uns verletzt hat.

Keine Ahnung, was ich morgen fühle
und keine Ahnung, was du morgen sagst.
Keine Ahnung, wohin uns das führen wird,
aber könnte sein, dass ich dich mag.
Es stimmt, ich kann dir nichts versprechen,
aber du legst dich ja auch nicht fest.
Ich weiß, wir könnten uns verletzten,
doch ich lern dich viel zu gerne kennen.

Heute sind wir nur Ideen.
Heute ist noch nicht viel zu sehen.
Heute kommen wir noch nicht an.
Heute nicht, aber irgendwann.

Irgendwann sind wir wie John und Yoko,
chillen in Bonn oder Tokio,
auf dem Balkon unserer Wohnung.
Wir hören dazu Lana oder Maeckes
und wir haben längst vergessen,
was es war, was uns verletzt hat.

Wir sind dauerhafte Übergangslösungen.
Ne' SMS, doch aus Versehen vertippt.
Ein Zahnrad, das sich nur mit Widerstand dreht.
Ne' Email-Skizze, ausersehen verschickt.

Wir sind Einbahnstraßen voller Baustellen.
Ein Haus, bevor es bewohnbar ist.
Voller Macken, also nichts zum Ausstellen.
Wir sind maximal ein Prototyp.
Heute sind wir nicht soweit.
Heute brauchen wir noch Zeit.
Heute kommen wir noch nicht an.
Heute nicht, aber irgendwann.

Irgendwann sind wir wie John und Yoko,
chillen in Bonn oder Tokio,
auf dem Balkon unserer Wohnung.
Wir hören dazu Lana oder Maeckes
und wir haben längst vergessen,
was es war, was uns verletzt hat.

Irgendwann sind wir wie Juno und Bleeker.
Spielen UNO oder FIFA,
ich trag 'nen Kimono, du Sneaker
Dann tauchen wir durch Spree oder Rhein,
trinken Tee oder Wein,
spielen im Schnee, wenn es schneit.

Irgendwann sind wir wie Allie und Noah.
Stell dir nur mal vor, Mann:
Jemand nennt uns "Opa" und "Oma".
Und wir singen dazu Tiersen oder Bach.
Spazieren durch die Nacht
zwischen Tierpark, Markt und Gracht.
Irgendwann sind wir wie Suzie und Sam.
Wir cruisen mit 'nem Van über
Budapest nach Gent.
Dann guckst du an der Ampel zu mir rüber,
stimmst leise unser Lied an und fragst:
"Weißt du noch, früher?"

Ich nick und denk:
"Vielleicht sind wir wie Frühlingsblumen,
die immer wieder blühen
und für dich würd ich alles- "
Ich nick und denk:
"Vielleicht sind wir wie Frühlingsblumen,
die immer wieder blühen,
und für dich würd ich alles wieder tun."

Und wir üben noch, wir üben noch,
die Flügel formt das Fliegen,
irgendwann werden wir riesengroß!
Und wir üben noch, wir üben noch,
die Liebe formt das Leben,
irgendwann werden wir riesengroß!

Heute kommen wir noch nicht an,
heute nicht, doch irgendwann...