Julia Engelmann
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In mir ist eine Stimme, die schon sehr, sehr oft gesagt hat:
"Versuch es lieber nicht. Es könnte sein, dass du verlierst.
Was schön ist muss kompliziert sein.
Was willst du sagen? Denk lieber noch einmal drüber nach.
Was willst du wissen? Pass bloß auf, dass keiner merkt, dass du es noch nicht weißt.
Wo willst du hin? Zu weit weg.
Was sagt dein Gefühl? Das wäre zu einfach.
Du hast Angst vor der Wahrheit? Guck nicht hin.
(Bist du verrückt?)
Wer, wie was bist du in deinen kühnstеn Träumen?
Als ob. Lass es doch einfach allеs los."

Und ich? Ich habe sehr, sehr oft zugehört.
Bis mir aufgefallen ist, dass ich nicht alles glauben muss,
was ich höre und schon gar nicht, was ich denke.
Und dann habe ich gelernt, einer anderen, zweiten Stimme zuzuhören, die ziemlich genau das Gegenteil behauptet,
was ich prinzipiell erst mal unseriös fand, auch weil ich sie viel kürzer kannte.
Aber es hat sich herausgestellt, dass "lange kennen "
und "words to live by" nicht zwangsläufig positiv korrelieren.
Und seit ich angefangen habe, dieser zweiten Stimme zuzuhören,
sind echt eine Menge schöner Sachen passiert.
Ich will dir jetzt nicht sagen, dass das Leben nicht superkomplex ist und wir alle nicht sehr unterschiedlich sind,
aber ich will mir dir teilen, was ich höre,
weil ich es selber früher genre gehört hätte.

Die Stimme sagt:
"Du gewinnst schon, indem du versuchst.
Was schön ist, kann einfach sein.
Was willst du sagen? Sag es!
Was willst du wissen? Frag nach!
Mit wem willst du sprechen? Sag Hallo!
Wo willst du hin? Fahr hin! (Wenn du kannst.)
Was sagt dein Gefühl? Trau ihm!
Du hast Angst vor der Wahrheit? Bitte spring mitten rein! (Ich habe auch Angst. Das ist ok.)
Wer, wie, was bist du in deinen kühnsten Träumen?
Sei der, die das alles, denn du bist es schon längst.
Und ja, du verdienst es und ja du bist gut genug.
Gib nicht auf!"