Franz Schubert
Die Forelle
In einem Bächlein helle
Da schoß in froher Eil
Die launische Forelle
Vorüber, wie ein Pfeil:
Ich stand an dem Gesstde
Und sah in süsser Ruh
Des muntern Fischleins Bade
Im klaren Bächlein zu

Ein Fischer mit der Ruthe
Wol an dem Ufer stand
Und sah's mit kaltem Blute
Wie sich das Fischlein wand
So lang dem Wasser Helle
So dacht' ich, nicht gebricht
So fängt er die Forelle
Mit seiner Angel nicht

Doch endlich ward dem Diebe
Die Zeit zu lang; er macht
Das Bächlein tückisch trübe:
Und eh' ich es gedacht
So zuckte seine Ruthe;
Das Fischlein zappelt dran;
Und ich, mit regem Blute
Sah die Betrogne an
Von Schubert nicht vertont:

Ihr, die ihr noch am Quelle
Der sichern Jugend weilt
Denkt doch an die Forelle;
Seht ihr Gefahr, so eilt!
Meist fehlt ihr nur aus Mangel
Der Klugheit; Mädchen, seht
Verführer mit der Angel –
Sonst blutet ihr zu spät