Friedrich Schiller
Der Abend
Senke, strahlender Gott, die Fluren dürsten
Nach erquickendem Tau, der Mensch verschmachtet
Matter ziehen die Rosse
Senke den Wagen hinab!
Siehe, wer aus des Meers krystallner Woge
Lieblich lächelnd dir winkt! Erkennt dein Herz sie?
Rascher fliegen die Rosse
Thetys, die göttlichе, winkt
Schnell vom Wagen herab in ihrе Arme
Springt der Führer, den Zaum ergreift Kupido
Stille halten die Rosse
Trinken die kühlende Flut
Auf dem Himmel herauf mit leisen Schritten
Kommt die duftende Nacht; ihr folgt die süße
Liebe. Ruhet und liebet!
Phöbus, der Liebende, ruht