OMAR
Bereuen
[Songtext zu „Bereuen“]

[Part 1]
Das Leben lieben war nie so mein Ding
Warum auch, wenn sie hassen, was ich bin?
Wechsel' mir den Hunderter und schmeiß' ihn in den Automaten
Bruder, vielleicht macht das ja mal heute einen Sinn
Lebenlang am jagen, diese Scheine machen blind
Loch in meinem Magen, ich hab' Hunger, doch ich trink'
Sie predigen, „Betrachte mal das Lebеn von der schönen Seitе“
Aber kenn'n nicht die Atemnot, wenn man ertrinkt
Ein depressives Leben, willkommen in der Gegend
Bruder, das ist Super-Silver-Hase und kein Nebel
Von zehn verkifften Jahren meiner Jugend hier am Plattenbau
Erinner' ich mich leider nur an Drama und Sirenen
Bruder, ich war weit weg von nie wieder Paketen
Holland-Routen ganz routinemäßig überqueren
Auf dass mir die Dämonen meiner Jugend meine Zukunft gönnen werden
Und wir uns nie wieder begegnen
Bruder, Zelle rein, raus, Zelle rein, raus
Seele weint nachts, Mama weint auch
Und wenn ich mal im Sterben liegen sollte
Bin ich sicher, kleiner Bruder, dann bereu' ich diese Zeit auch
Leben ohne Limit, leben ohne Morgen
Zieh' noch eine dicke Nase auf die Sorgen
Viele meiner Brüder sind gefallen
War 'n ziemlich hoher Preis, wenn die langen Nächte einfordern
Was für Licht am Ende des Tunnels?
Am andren Ende der Leitung belauschen mich Bullen
Solang ich Bunte in Tasche und Kunden auf Aphe habe
Trag' ich für rote Augen hier im Viertel die Schuld, ey
Ein Hoch auf meine Fehler, mein Bruder
Auf dass sie mir vergeben, mein Bruder
Guck, ich bin nicht da, um dir die Scheiße gutzureden, mein Bruder
Ich bin da, um zu erzählen, mein Bruder (Ah, ah)
[Hook]
Und immer wenn die Zelle sich schließt
Denk' ich an die alte Zeit und fang' an zu bereu'n
Viel zu oft ist Mama am heul'n
Mann, viel zu oft ist Mama am heul'n
Und immer wenn die Zelle sich schließt
Denk' ich an die alte Zeit und fang' an zu bereu'n
Viel zu oft ist Mama am heul'n
Mann, viel zu oft ist Mama am heul'n (Ah, ah)

[Part 2]
Schon wieder wecken Bullen mich auf
Schon wieder dieser Kummer im Bauch
Schon wieder sieht der Bulle meine Mutter unter Tränen am schrei'n
Natürlich werd' ich wieder mal laut
Als wenn es sie befriedigt, mich am Boden zu seh'n
Der Bulle lächelt während wir zum Haftrichter geh'n
Ich brauche keine Tattoos, um zu sagen, dass ich alle Bullen hasse
Meine Akte sagt das ohne Problem
Du musst mir nicht erzählen, wie ich mich zu benehm'n hab'
Glaub mir, damals hatt ich mehr als nur ein'n Grund
Und jeder Richter, der mal meine Akte gelesen hat
Suchte sie bei mir und nicht bei ihnen die Schuld
Ich bin hier geboren, so wie all eure Kinder
Sprech' dieselbe Sprache, so wie all eure Kinder
Warum gibt ihr mich auf und wollt mich runter in die dritte Welt verfrachten?
Denkt ihr nicht, das macht die Sache nur schlimmer?
Ich rede nicht mit Bullen, nicht weil ich ein'n auf hart mach'
Ich rede nicht mit ihn'n aus der puren Überzeugung
Denn wer auf mich 'ne Waffe richten würde, ist ein Feind
Und seine nette Worte sind und bleiben eine Täuschung
Die Augen machen gierig und die Gier nimmt die Moral
Deswegen lassen Nutten sich für ficken hier bezahl'n
Deswegen machst du Plomben mit den Schutten des Sheytans
Bruder, Leute zu vergiften ist im Viertel ganz normal
Und Bruder, ja, ich liebe meine Mutter über alles
Doch leider nicht genug, um ihr die Tränen zu erspar'n
Und jedes Mal um fünf Uhr morgens, wenn ich runterkomme, könnt ich heulen
Weil ich komm' auf diese Scheiße nicht mehr klar
Ein Leben lang in Trauer, doch ich gebe nicht auf
Die Depressionen komm'n und ich nehm' sie in Kauf
Und wenn du meine Worte fühlen kannst, weißt du, was ich mein', Bruder
Wenn ich sag': „Wir seh'n uns wieder im Bau!“ (Ah, ah)
[Hook]
Und immer wenn die Zelle sich schließt
Denk' ich an die alte Zeit und fang' an zu bereuen
Viel zu oft ist Mama am heul'n
Mann, viel zu oft ist Mama am heul'n
Und immer wenn die Zelle sich schließt
Denk' ich an die alte Zeit und fang' an zu bereuen
Viel zu oft ist Mama am heul'n
Mann, viel zu oft ist Mama am heul'n (Ah, ah)

[Outro]
Viel zu oft ist Mama am heul'n
Mann, viel zu oft ist Mama am heul'n