Heinz Rudolf Kunze
WAHRE MÄNNER
Ich spiel ihr ab mittags
Den Betrunkenen vor
Ich flastre ihr fremde
Komplimente ins Ohr
Ich fachle ihr Kahlung
Mit dem Kontoauszug
Sie hegt und sie pflegt
Meinen biblischen Pflug
Sie mag keine wahren Manner
Sie mag keine wahren Manner
Wahre Manner schwitzen im Dunkeln
Die Tropfen pechschwarz wie Fliegen
Vergessen wo sie gehn und stehn ihr letztes Wort
Es mua doch hier irgendwo liegen
Sie heuchelt Entflammbar
Ich Laschbarkeit
Sie sagt schau du zitterst
Ich sag ich hab Zeit
Sie mag keine wahren Manner...
Was haben wir nur
Was hatten wir mal
In den Fenstern Gebisse
Um den Schornstein ein Schal
Was wird nun aus uns
Was war da noch gleich
Wimmernd und weich
Im schlammigen Teich
Wahre Manner farchten die Stille
Sie stichelt ihr Herz zum Kochen
Sie winken mit den Flageln ihrem Meer lebwohl
Zum Fliegen gezwungene Rochen
Sie mag keine wahren Manner