Heinz Rudolf Kunze
Der stille Gast
[Strophe 1]
Der stille Gast
Will gar nicht viel
Er schaut nur zu
Sitzt in der Ecke
Er kennt sich aus
In jedem Spiel
Kennt alle Regeln
Und Verstecke

[Strophe 2]
Der stille Gast
Ist kreideweiß
Er trägt ein Cape
Aus Schlangenhaut
Und manchmal wird
Dir kalt und heiß
Wenn du verspürst
Wie er so schaut

[Refrain]
Doch gib ihm einfach
Was du hast
Ist anspruchslos
Der stille Gast
[Strophe 3]
Der stille Gast
War schon dabei
Als du zur Welt kams
Und ans Licht
Und er erkennt
Wie eine Frau
Unter Millionen
Dein Gesicht

[Strophe 4]
Mal ist er da
Dann wieder fort
Ganz wie er will
Es gibt nicht viel
Was ihn beschreibt
Im Grund nur:
Er ist ganz still

[Refrain]
Er fällt dir wirklich
Nicht zur Last
Du merkst ihn kaum
Den stillen Gast

[Strophe 5]
Es kommt der Tag
Da bleibt er da
Bis du erlischst
Und von uns gehst
Das ist der Tag
Wo du begreifst
Mehr noch als das
Wo du verstehst
[Refrain]
Reich ihm die Hand
Daß er sie faßt
Er nimmt dich mit
Der stille Gast