Die erste Nacht im eigenen Haus
Schläfst du friedlich und ganz fest
Doch etwas steigt vom Keller auf
Das dich bald nie mehr schlafen lässt
Stellt sich ganz leise in die Welt
Steht dann vor dir, vor deinem Bett
Reibt dir den Angstschweiß von der Stirn
Frisst sich an deinem Atem fett
Bevor der Tag kommt, beißt es zu
Du schreist und weißt nicht, was passiert
Dein Arm voll Blut, doch niemand hier
Nur deine Frau schreit neben dir
Die Angst bleibt auch bei Tageslicht
Die nächste Nacht lang liegst du wach
Doch als der Schlaf durchs Zimmer kriecht
Stellt es sich gleich in deinen Raum
Hat Blut geleckt, die Nacht zuvor
Schenkte ihm Macht und Mordeslust
Die Schlinge reicht den Schweiß allein
Verlangt nach Fleisch aus deiner Brust
Und jäh aus zartem Schlaf gerissen
Vom Schmerz geweckt, der Tod im Leib
Von tausend Zähnen wund gebissen
Und deine Frau längst nicht mehr schreit
Als du dann siehst, was von ihr blieb
Im Blut gewaschen, Haut befreit
Der schöne Leib tropft wie ein See
Und trägt sein Tausend-Wunden-Kleid
Wie im Wahn stürzt du durchs Haus
Doch Fenster, Türen fest verschlossen
Da erlischt das letzte Licht
Dunkelheit dein Fleisch gegossen
Dort findet dich, was immer war
Und leckt die Haut vom zuckend' Fleisch
Und etwas, das kein Mensch je sah
Bleibt stumm in deinem Wahngekreisch
Doch den Tod selbst schenkt es nicht
Mag dich zu sehr in wahrem Leid
Stellt dir die Nase vom Gesicht und segnet dich mit Grausamkeit