Ernst Busch
Das Lied vom SA-Mann
[Songtext zu „Das Lied vom SA-Mann“]

[Intro]
1931, das Lied vom SA-Mann

[Strophe 1]
Als mir der Magen knurrte, schlief ich
Vor Hunger ein
Da hört ich sie ins Ohr mir
„Deutschland erwache!“ schrei'n

[Strophe 2]
Da sah ich viele marschieren
Sie sagten: „Ins dritte Reich“
Ich hatte nichts zu verlieren
Ich lief mit, wohin war mir gleich

[Strophe 3]
Als ich marschierte, marschierte
Neben mir ein dicker Bauch
Und als ich „Brot und Arbeit“ schrie
Da schrie der Dicke das auch

[Strophe 4]
Ich wollte nach links marschieren
Nach rechts marschierte er
Da ließ ich mich kommandieren
Und lief blind hinterher
[Strophe 5]
Und die da Hunger hatten
Marschierten matt und bleich
Zusammen mit den Satten
In irgendein drittes Reich

[Strophe 6]
Sie gaben mir einen Revolver
Sie sagten: „Schieß auf unsern Feind!“
Und als ich auf ihren Feind schoß
Da war mein Bruder gemeint

[Strophe 7]
Jetzt weiß ich, drüben steht mein Bruder
Der Hunger ist's, der uns eint
Und ich marschiere, marschiere
Mit seinem und meinem Feind

[Strophe 8]
So stirbt mir jetzt mein Bruder
Ich schlacht' ihn selber hin
Und weiß nicht, dass, wenn er besiegt ist
Ich selber verloren bin

[Outro]
Und weiß nicht, dass, wenn er besiegt ist
Ich selber verloren bin