Frank Wildhorn
Vorhang auf
[Ensemble (Adel)]
Welch’ Theater, Welche Pracht
Welch’ ein Glanz, erfüllt die Nacht
Ein Triumph der neuesten Zeit
Vorhang auf, bald ist’s soweit

Jeder gibt sich elegant
Kultiviert und immer charmant
Jeder strahlt und jeder lacht
Heut ist eine grosse Nacht

Man gebürt, die Währung hält
Man trägt Schmuck aus aller Welt
Macht und Reichtum prägt die Stadt
Geld gibt man aus, weil man’s hat

[Ensemble (Volk)]
All diese Dinge gehören euch nicht, denn ihr habt sie uns gestohlen
Ihr lasst uns hungern und beutet uns nur aus

[Frau (Volk)]
Statt Versprechungen gebt ihr uns nichts!

[Ensemble (Adel)]
Ist diesen Leuten denn je etwas recht denn “benehmernt” sie gehorsam
[Taaffe]
Achtet doch nicht auf die selbstgerechte Jammer hier

[Ensemble (Adel)]
Lass den Pöbel sich mokiern
Unkultiviert, sich echauffieren
Seht nur was die Nacht verspricht
Weiter strahlt das Wien im Licht

[Rudolf]
Nun Graf Taaffe, wirkt das Licht auf Sie nicht inspirierend?

[Taaffe]
Eure Hoheit, ist sein Nutzen denn wahrhaft gravierend?

[Rudolf]
Nun der Traum vom Ideal einer Welt hat begonnen

[Taaffe]
Doch volkommen bleibt einzig der Herr

[Ensemble (Adel)]
Jeder strahlt und jeder lacht
Heut ist eine grosse Nacht
Seht hier trifft sich alle Welt
Jeder der auf sich was hält
Vorhang auf, wir sind bereit
Seid gefasst, bald ist’s soweit
Hört auf den Fanfarenchor
Etwas grosses steht bevor

[Mann]
Seine Majestät, Kaiser Franz Joseph

[Franz Joseph]
Dieses Jahr begehe ich mein vierzigjähriges Jubiläum auf dem Thron von Österreich-Ungarn
Heute Abend weihen wir das neue Hofburgtheather ein
Durch das blosse umlegen eines Hebels, wird es erstmals in elektrischem Licht erstrahlen
Und wir sehen einer leuchtenden Zukunft entgegen…

[Gäste]
(Jubel, Bravo)

[Frauen im Kanon]
Wahrheit ist nie von Erfindung ganz frei, und daher heisst’s in Wien:
Ein kleiner Schwindel, was ist schon dabei, morgen schon ist’s verziehn
Das ist der Wiener Schmäh, bald wir…
(Schuss, Geschrei)