Rainhard Fendrich
Angst
[Songtext von "Angst"]

Krank und übersät mit Angstgeschwüren
Seh’n wir sie erneut das Feuer schüren
Aufgebracht in kalter Wut entschlossen
Sich mit Wollust sattzuhassen

Völlig machtlos mit gebrannten Häuten
Dämmern uns von fern Vergangenheiten
Die wir ständig suchten zu vergessen
Doch vergeblich, sie sind machtbesessen

Söhne, die von Vätern sterben lernten
Hoffen auf Gewalt Vernunft zu ernten
Kinder die sich unbesiegbar fühlen
Träumen lüstern davon. Krieg zu spielen

Hände, die zu Fäuste schwellen
Alles in den Schatten stellen
Was wir über Liebe hörten
Achtlos ihr den Krieg erklärten
Ausgepeitscht durch Kampfparolen
Droh’n Gehirne zu verkohlen
Noch bevor sie denken konnten
Weil sie sich in Trägheit sonnten
Kraft und Freiheit, danach woll’n sie streben
Und voll stolz die Hand zum Schlag erheben
Sie, die nichts von Blut und Tränen wissen
Wollen herrschen, zornig und verbissen
Seht den Tod, der kalt und stählern lauert
Unterirdisch, stumm und eingemauert
Sorgsam aufgeteilt in Megatonnen
Haben sie ihn schon für sich gewonnen?

Friede, der allein mit Angst gemästet
Hat die Freiheit nach und nach verpestet
Dünn die Luft, in der wir atmen können
Wer kann noch das Recht vom Unrecht trennen?

Hände, die zu Fäusten schwellen
Alles in den Schatten stellen
Was wir über Liebe hörten
Achtlos ihr den Krieg erklärten
Ausgepeitscht durch Kampfparolen
Droh’n Gehirne zu verkohlen
Alles wollen sie riskieren
Nein, wir wollen nicht marschieren