Rainhard Fendrich
Die Geisterbahn
[Verse 1]
Am letzten Schultag, ganz egal
Wie schlecht a meine Noten warn
Is da Großvota mit mir in Prater gfohrn
Erst hot er gschimpft
Dann hab i ihm versprochen
Dass i mi ab jetzt bemüh
Schon bin i g'sessn auf an Ringelspiel

Mein Gott was wor das für a Leben
Im Himmel könnts nit besser sein
Es hot viel Zuckerwatte geben
Wal ka Mutter war dabei
De Krönung war donn jedes Johr, a riesen Teddybär
Weil er der beste Schütze war, beim Militär
Es war da schönste Tog im Johr
So schön oft Weihnachten a wor
I bin alles g’fahrn nur nit Geisterbahn
Weil da war a Sensenmann
Mit ana Masken wie da Tod
Der lockte übers Mikrofon, de Leit heran:

[Chorus]
„Griaß eich Gott i bin da Tod
Es gibt nit an der mi nit kennt
Es gibt ka Seele de ma entrinnt
I bin nit guat, i bin nit bös'
I fiahr di nur ins Paradies – oda in'd Höll’
Wias'd es hoit verdienst.“

[Verse 2]
I wollt schon sogn jetz will i zhaus
Da locht da Großvota mi aus
Steht stramm und sagt:
„Wie man als Mann vorm Tod nur Angst haben kann.“
Wos soll schon sein
Hob i ma denkt und hab eahm schnell mein Teddy gebn
Steig ein in'd Geisterbahn
I wer's schon überlebn
De Tür geht auf, i hör an Schrei
Dann hab i ma in'd Hosen gmocht
Da steigt a Toter ausn Sorg
A Henker hebt sei Beil und locht
Aufamol gibt's an riesen Knall
Und an totalen Stromausfall
Dann hab i glaubt dass i dafrier
Es steht da Tod mit ana Lampen hinta mir

„Griaß di Gott i bin da Tod
Unsere Stromversorgung spinnt
Ich bin der, der den Ausgang kennt
Gib ma dei Hand du muasst nit rearn
I hab doch olle Kinder gern
Dann hat er d'Maskn obagnumman und
Hot grinst: „Damit'sd mi später wieder kennst.“

Da Großvota wor kreidebleich
Er hat sich große Sorgen gmocht
Mei Hosen wor zwor voll
Und trotzdem hab i wie a Hutschpferd glocht
Donn hob i gsogt:
„Man glaubt es nicht, doch Opa du hast Recht
Wie man als Mann vorm Tod nur Angst hobn kann.“

[Chorus]
„Griaß eich Gott i bin da Tod
Es gibt nit an der mi nit kennt
Es gibt ka Seele de ma entrinnt
I bin nit guat, i bin nit bös’
I fiahr di nur ins Paradies – oda in’d Höll'
Wias’d es hoit verdienst.“