Swiss & Die Andern
Intro
Meine Schutzengel geben ihren Geist auf
Alkohol in meinem Kreislauf
Pillen hinterher, nehme Reißaus
Der Dämon in meinem Kopf drin wird stärker
Egal was ich will, egal welchen Arm ich ritze
In meinem Kopf herrscht die Apokalypse
All die Neurosen, Tabletten, der Stress und die Angst
Wenns dir so geht wie mir, verlässt du das Land
Ohne Spuren zu hinterlassen
Überlege mir in Ruhe, wie will man das machen?
Präsenz abmelden im Onlinebereich
Sie wissen wo du bist? Ja dann kommst du nicht weit!
Letzten Kröten vom Konto plündern
Mama einen Kuss geben, irgendeinen Stuss reden
Es tut mir weh, sie liebt mich so sehr
Doch für den, der sich hasst hat auch Liebe keinen Wert
Treppen runterlaufen zum Gleis, wo der Zug nach Paris fährt
Platz am Fenster, am Gang wäre mir lieber
Ich laufe hektisch auf und ab
5 mg Tavor, man gönnt sich was

([?])

Paris nimmt mich in Empfang, es regnet
Es passt gut zu mir, diesem Mann, der nie lebte
Steige ab in einem Billigetablissement
Mütze ins Gesicht, sich an mich erinnern: keine Chance, ich bleibe anonym
Unterschreib' mit meim Pseudonym
Und stürze mich gleich beteubt in die Nacht
Der Großteil der Beute wird heute durchgebracht
Ich tanze mit der Masse, so dass keiner mich sieht
Heute Nacht bin ich ganz allein mit dem Beat
Werden wach, liege mit zwei Bräuten im Bett
Die Zimmerluft duftet nach reudigem Sex
Ich versuche mich daran zu erinnern
Was zur Hölle geschah heute nacht in meiem Zimmer?
Ich will hoffen, dass sie leben, doch ich kann nicht
Der Tod, ein mir bekannter Anblick
Überall liegen meine letzten Reserven
Lyrica, Seroquel, Diazepam
Diese beiden wollten mich heute Nacht nicht verlassen
Ohne alles was ich habe zu verprassen
(Hau ab! Hau ab!
Du bist selber Schuld!
Du bist selber Schuld!
Hau ab! Hau ab!)

Diese Welt ist nicht fair, sie ist ne Überdosis
Sich aufregen darüber lohnt nicht
Planlos schlage ich mich durch zum Bahnhof
Das Ziel ist London
Im Eurostar mache ich stehlender Weise ein paar Euros klar
Weil Paris mal wieder viel zu teuer war
Ich komme an in London und nehme den Bus Richtung Glasgow: Tote gehen nicht zu Fuß
Während der acht Stunden Fahrt bin ich viel zu drauf
Das' die eine Konstante in meiem Lebenslauf
Wir passieren grüne Wälder und saftige Wiesen
Ich könnte diese Welt gerade fast wieder lieben
Doch es geht nicht, ist zu viel passiert
Ich trage keine Liebe in mir
Dämmerung, Ankunft, es nieselt auch hier
Glasgow, Smog, Chemieindustrie
Is' ein bisschen wie Hamburg, Geschmack Richtung Kotze
Ich verbringe diese Nacht in der Gosse
In meinen Träumen habe ich Todesvisionen
Es gibt kein' der mich sieht, nur da oben den Mond

(Hahahahahahaha Hahahaha Haha Hahaha)
Ich werde wach, schweißgebadet
Ich weiß, was wartet
Der Ort, an dem schon heute eine Leiche badet
Wie Hernán Cortés, entdecke ich eine Neue Welt
Gehe Richtung Nord-West
Ich liebe es, wenn Pläne aufgehen
Die Dinge ihren Lauf nehmen
Ich folge einem Pfad Richtung Küste, den letzen den ich nehmen muss
Ich komme nach Hause, es duftet nach Seeluft
Zerschneide meinen Perso in 1000 Teile
Vergrabe sie in der Erde, das dauert 'ne Weile
In einem Waldstück ziehe ich mich komplett aus
Alle Klamotten kommen auf einen Haufen, zusammen mit paar Ästen
Zünde sie an und sehe zu, wie die Flammen sie fressen
Greife mir ein Messer, schneide die Tattoos von der Haut
Der Dämon in mir schreit: (gut siehst du aus!) Ja!
Ich greife mir einen Stein, schlage auf mein Mundwerk ein
Sehe Zahn für Zahn auf den moosigen Untergrund fallen
Gefolgt von dem Blut aus meienm Maul

(Scheiße! [?] Du Versager! [?] Du bist nichts wert!)

Fällt mir nicht leicht hinzugucken
Ich schäle mit dem Messer die Haut von den Fingerkuppen
Jetzt das Gesicht
Wie leicht sich die Haut schält
Ich werde sterben, aber sicher nicht an Hautkrebs
Der Mann ohne Gesicht, blutige Hände
Der Film, den ihr seht nimmt ein gutes Ende
Ich torkle an den Strand hinunter
Es tobt ein Sturm: Land unter!
Fast aus jeder Pore meiner Haut fließt Blut
Über meine weißen Körper, dieser Sud schmeckt gut
Ich steige ich die Fluten, ich bin nahe am Koma
Doch ich lächle, denn ich bin bald bei Oma
Digger Mama, wie gerne würde ich sie ein Mal noch küssen
Doch dass ich tot bin darf keiner hier wissen
Zu groß wäre der Schmerz, weil sie mich lieber hassen
Als zu wissen, dass ich schwach bin
Ich schneide mir fest mit dem Messer in die Venen
Es gibt so viele Orte, aber keinen besseren um zu gehen
Ich taumle, ich will mich verlieren
Aus den Wolken tönt Wagner: Ritt der Walküren
Der Wind treibt meine Seele aufss Meer
Ich sehe mich von oben ich lebe nicht mehr
Ich habs endlich getan und nicht bloß aus Feigheit
Zu groß war die Sehensucht nach der großen Freiheit!