Private Paul
Der Anfang
[Part 1: Rynerrr]
Ich wach verkatert auf, die Nacht war lang, gestern ham' wir's geschafft
Auf den roten Knopf gedrückt und das Licht ausgemacht
Mein Magen rebelliert, ich such meine Medis und seh
Sie sind fast leer, aber zur Apotheke zu gehen
Hat wenig Sinn, weil's die sicher nicht mehr gibt
Ich brauch was gegen die Säure, ich find Milch aber die stinkt
Weil der Kühlschrank nicht mehr läuft, also bleibt mir nur das durchzustehen
Ich kotz den ganzen Tag, ich fühl mich als würd ich zu Grunde gehen
Außerdem ist es arschkalt, doch die Heizung geht nicht an
Alles ist im Arsch, Gottseidank hatt ich kein Geld auf der Bank
Doch jetzt brauch ich Holz für Feuer, damit ich nicht erfrier
Ich schnapp mir meine Jacke und tret zitternd vor die Tür
Ich geh in den Garten und brech paar Bretter vom Zaun
Ich steig beim Bäcker ein, ich muss mir was Essbares klauen
Die ganzen Brote sind steinhart und langsam setzt der Hunger ein
Doch ich bin trotzdem glücklich, denn jetzt weiß ich, ich bin frei

[Part 2: Private Paul]
Seit Monaten jetzt sind die Polkappen weg
Das Leben ist ruhig geworden im Wohnwagencamp
Am Anfang ist es schwer zu fassen, doch mehr und mehr klappt es
Komm mit, folg den Spuren durch das Meer von Asche
Wir machen jetzt aus Tierhaut Kleider
Und irgendwie schmeckt das Bier auch scheiße
Ich freu mich dass ich beim Sex jetzt erster bin
Denn endlich herrscht mal das Recht des Stärkeren
Und je länger man die Stimmen ignoriert
Desto lauter wird der Knall, wenn man im Inneren explodiert
Seht es ein euer Traum ist gefickt
Und der Wind weht mir den Staub ins Gesicht
Wenn die Sonne sich zum letzten Mal vor dem menschlichen Auge verdunkelt
Und dann auf der Erde zum letzten Mal aufgeht
Wenn die Menschheit an ihrer Dämlichkeit stirbt
Wenn die letzte Sekunde zur Ewigkeit wird
[Part 2: Maexer Cash]
Ein Second Life im Internet, mein erstes davor
Mein Steakhouse in der Mikrowelle und Seife im Klo
Bewegungen im Fitnesshaus, ansonsten bequem
Mein Handy holt die Cops, denn meine Freundin bezieht Schläge
Warten auf die Tram, ich kauf mir Kippen in 'ner Packung
Ohne nötige Zeit verliert sich langsam in meinem Atem
Ein Anzug verbirgt meine Schwächen auf der Arbeit
Ein ganz andres Ich sorgt fürs Rechte und für Klarheit
Eigentlich müssen mich diese Leute gar nicht kennen
Weil ich keinen dieser Leute einen meiner Freunde nenn
Image ist Macht und Geld, alles Geld ein Problem
Und die Zeit ist zum Laufen da und nicht zum Verstellen
Klar war es einfach und die Sorgen wurden ruhig gehalten
Aber auch die Sucht und ohne Drogen konnte man nicht rasten
Sobald man nur für sich ist, Zeit zum Überlegen hat
Wird alles unerträglich, doch endlich ist Platz

[Part 3: JAW]
Fuck, ich will nicht allein sein heute Nacht
Ich weiß nicht mal, wie man mit zwei Steinen Feuer macht
Ich fang nicht mal 'ne Maus ohne Dynamit
Und auch wichsen mit verstümmelten Daumen hab ich nie geübt
Die Schreie der Verletzten singen das typische Lied
Das du nur dann singst, wenn du weißt das Flieder nie wieder blüht
Nie wieder Sonne durch das Dunkel dringt und der Schmerz des Moments
Alles nimmt, was die Zukunft bringt
Sich umzubringen ist eine Lösung, der Tod ist peinbefreiend
Aber das Nichts ist nichts als ein weiterer Einheitsbrei
Befreit von Zeit, aber gefangen in sich selbst
Und so wähle ich das Leben hier am Anfang der Welt