Frida
Generation Start-up
Zwischen Vorlesung und Party schnell noch ein Unternehmen gründen. Immer mehr junge Menschen wagen sich ins harte Business der Firmengründung.

Wer kennt sie nicht? Diese glorreichen Ideen, die einem meist nachts im Kreise seiner Freunde kommen. Die vage Vorstellung über ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen, das die Welt noch nicht hat, aber dringend braucht. Der Begriff „Start-up“ bezeichnet ein Unternehmen, das gerade in den Startlöchern steht und bereit ist, den Markt zu erobern.


Gesprächsstoff in den Medien


Die jungen Erwachsenen von heute sind die Geschäftsmänner von morgen. Und an Ideen mangelt es nicht. Egal ob Rezeptidee für den halbleeren Kühlschrank, innovatives Branchenbuch im Netz oder Magazin für den Augenblick. Zahlreiche Start-up Unternehmen bereichern Tag für Tag den Markt und sorgen besonders in den letzten Jahren für Gesprächsstoff in den Medien. Doch was muss eine erfolgreiche Start-up Idee mit sich bringen? Gründungsberater Frederic Breiler von der Beratungsagentur Breiler Consulting ist überzeugt: „Die Idee muss einen Markt, eine Zielgruppe haben, die bereit ist, Geld auszugeben. Damit das Ganze auch funktioniert, sind viele Faktoren wichtig – Gründer und Idee müssen zum Beispiel zueinander passen.“


Start-up 2.0


Die Start-up Szene hat sich besonders in den vergangenen Jahren stark verändert, bestätigt der Chefredakteur der Internetseite deutsche-startups.de, Alexander Hüsing: „ Die Start-up-Szene ist größer, erwachsener und professioneller geworden.“ Besonders die Symbiose aus Student und innovativer Firmenidee scheint im Moment eine besonders gute Mischung. Prof. Dr. Alexander Roos, Direktor der Hochschule der Medien (HdM) kann sich dieses Phänomen leicht erklären: „An einer guten Hochschule treffen junge Menschen mit Ideen auf ein Umfeld von Forschung und Innovation. In solch einer Umgebung entsteht Neues.“


Informationslücke schließen


Mit Neuem überraschte auch Patrick Lang, 25 Jahre alt aus Karlsruhe. Gemeinsam mit drei Freunden gründete er vor einem Jahren die Seite Enterpage – ein Online Firmenverzeichnis, auf dem jedes eingetragene Unternehmen eine eigene Profilseite bekommt, die die Jungunternehmer mit selbstproduzierten Videos und Bildern vervollständigen: „Die zündende Idee kam uns, als wir für einen Dreh die Öffnungszeiten für verschiedener Läden suchen musste und nirgends fündig wurden. Diese Informationslücke wollten wir schließen.“ Auch Konstantin Ehlers, Mitbegründer der tasty!-App machte aus der Not eine Geschäftsidee. Mit leerem Magen und halbleerem Kühlschrank kam ihm und seinem Team die Idee einer App, die genau das Rezept raussucht, dass mithilfe des Kühlschrankinhaltes umsetzbar ist.

Probleme bei der Umsetzung


Die Umsetzung der Firmenidee lief im Fall von Enterpage recht zügig ab. Nachdem die Idee und der Name geschützt waren, wurde die Seite von den Studenten programmiert. Und mit einem kurzen Besuch beim Notariat war die Firmengründung auch schon abgeschlossen. Doch ganz so einfach ist es nicht immer. Alexander Lorenz, Gründer der Musikseite dopesound.biz hatte zu Beginn vor allem mit der Umsetzung seiner Idee Probleme: „Ich hatte eine genaue Vorstellung, wie die Seite werden sollte, aber bei der Umsetzung fehlte es mir zunächst vor allem an Know-how und Geld.“ Die größten Schwierigkeiten bei der Gründung des eigenen Unternehmens sieht Chefredakteur Alexander Hüsing, in der Bürokratie, dem Behördendeutsch und der Kapitalbeschaffung.


„Nur die Marktnahen kommen durch“


Die große Problematik der Geldbeschaffung kann auch Eva Schwegler vom Päng! Magazin bestätigen. Dass die nächste Ausgabe, die Päng!5 erscheinen kann, läuft gerade eine Aktion auf Start Next, über die man über die Website des Magazins gelangt. Seedfinanzierung in Form von Crowdfounding oder –investing (siehe Infokasten) wird häufig als Alternative umgesetzt, wenn das Eigenkapital oder die bisherigen Einnahmen nicht mehr ausreichen. „In der Start-up-Phase ist der Markt stark unterfinanziert. Deshalb engagieren sich die Finanziers sehr selektiv“, sagt Bernhard Schirmers. Seit 20 Jahren baut er mit seiner SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement junge Forschungsfirmen im Gesundheitsbereich auf und weiß: „Nur wirklich marktnahe Unternehmen kommen durch.“


Der Schneeball-Effekt


Die Internetplattform Rap Genius, bei der es um die Entschlüsselung von Texten geht, hat diesen Sprung bereits geschafft. Wenn die Finanzierung steht, muss die Idee nur noch an den Kunden gebracht werden. Tobias Wilinksi, von Rap Genius bestätigt: „Eines der wichtigsten Ziele bei Start ups ist es Aufmerksamkeit zu erlangen. Gerade im heutigen digitalen Zeitalter muss man sich durch den Schneeball-Effekt mit Hilfe von Facebook, Twitter und Co. immer wieder ins Gedächtnis rufen“. Auch Experte Tilo Bonow von Piâbo Public PR bestätigt: „Soziale Medien, Events und die richtige Ansprache seiner Zielgruppe sind besonders wichtig.“ Werd Teil der News Genius-Community!