Max Herre
Berlin - Tel Aviv
[Hook: Sophie Hunger]
Ich bin der Stern, der auf deinem Boden schlief
Ich bin der Stern, der gefallen vor dem Himmel liegt
Ich bin der Stern, in dem du nachts die Sonne siehst
Ich bin dein Stern, Berlin, Berlin

[Vers 1: Max Herre]
Elli war 13
Achtundreißig, Berlin-Weißensee
Der Vater darf nicht arbeiten, als Kinderarzt
Er weiß nicht mehr wie's weitergeht
Die Mutter träumt von Herzls Altneuland
Palästina, (doch) sein Herz hängt an Deutschland
Dem Deutschland Rilkes, Manns und Schuberts
Nicht dem Deutschland, das diese Angst hier zulässt
Er wird sie fortschicken, es lässt sich nicht mehr ändern
Achtundreißig, die letzten Tage im September
Berlin, Anhalterbahnhof
Sie winkt dem Vater durch die Scheibe und sie fahren los
Er ruft ihr nach, man soll keine Tränen weinen
Wenn man ins Land seiner Väter reist
Und sie versteht nicht gleich was das heißt
Lies sie den Vater nicht zurück, eben an jenem Gleis?
Und die Welt verschwimmt vor ihren Lidern
Versinkt im "für immer" und "nie wieder"
Und sie fahren in die Nacht
Sie findet Schlaf, weil sie fühlt, dass er über ihr wacht
Und in ihrem Traum hat er Flügel
Sie träumt er fliegt in den Süden
Fliegt ihr nach in den Frieden
Nach Tel-Aviv, Hügel des Frühlings