Credibil
Semikolon
Mutter: „Jeder Mensch braucht immer eine Hoffnung. Hoffnung muss es immer geben und diese Hoffnung kann niemand töten. Man sagt: ‚Vergiss niemals: Kugeln, die auf die Hoffnung gefeuert werden, haben keine Wirkung.' Jeder kann kommen und Dich erniedrigen, aber das, was Du bist, das, woran Du glaubst – diese Hoffnung in Dir; es wird niemand schaffen, bis in Dein Inneres vorzudringen – sie können lediglich von außen treffen.“

[Part 1]
Semikolon, Hoffnung, Hochwasser, Kopf hoch
Bruder, sag Mama, ich bin los und muss Gold holen
Gott groß, Angst klein, Hz. Ali mein Rücken
Lieber ertrinken im Meer, statt zu baden in Pfützen
Ich bin Alevi, Kämpferherz, Underdog, Stellenwert
Ich komm’ von ganz unten, besser, wenn Du leise wärst
Geb' immer noch 'nen Scheiß auf die Charts
Mach’ das immer noch nur für die Stadt, meine Jungs, meine Mom
Für die Kinder dort, immer noch für die unten ohne Plan
Sollen die Spinner kommen, jeder von denen kriegt einen Tritt in den Arsch
Ich bin ein Traumfænger, Jiggo, mein Vater war nicht da
Doch bin ein Mann seitdem ich 14 bin, ich kenne keinen Plan B
Ist, dass A aufgeht, A wie auf keinen Fall aufgeben, A wie aus dem Weg
Ich hab' Mo versprochen, an die Wand hol' ich Gold
Danach fünf Mal die Kapp oder Festhalle voll

Mutter: „Alles, was in Deinem Leben passiert, was Dir widerfährt, egal, ob es eine Person oder ein Ereignis ist – diese Dinge geschehen nicht aus Zufall. Diese Dinge hatten sicherlich eine Bedeutung. Sie hatten einen Grund. Wenn Du mit Deiner ersten CD nicht durch die Decke gegangen bist – dann hatte das auch einen Grund.“

„Aber ich will so schnell wie möglich dahin.“

„Ja, das wirst Du schaffen. Aber heute nicht. Morgen vielleicht. Übermorgen vielleicht – aber nicht heute.“

[Part 2]
Ich komm' aus Frankfurt/Main, direkt aus Bockenheim, Hauptbahnhof, Taunusstraße
Hunger trifft die Unter-Unterschicht, stell mir bloß keine Fragen
Aufgeben geht nicht, raus aus dem Elend, steh mir nicht im Weg
Frag die Traumfænger, ich hab' lang gewartet
Goethe der Straße, König der Asse, frag mal Azad, Aga
Töte sie alle, schwöre auf alles, jeder Part zerballert
König im Schatten, hörte sie lachen, als ich sagte: „Vallah
Ich hole, was mir zusteht und geb alles Mama“
Auch wenn es mich bricht, bleib' ich stehen, guck
Ist das Ende schon in Sicht, nimmt es Lebenslust
Doch setz ich einen Strich unter jeden Punkt, Semikolon
Entweder mit oder gegen uns

Mutter: „Als Du in dieses Geschäft eingestiegen bist, hattest Du niemanden an Deiner Seite. Niemanden. Du bist bei null gestartet. Das ist auch sehr wichtig. Es gab viele, die ihnen geholfen haben. Selbst wenn sie es nicht selber waren, dann waren es ihre Freunde, ihre Bekannten, ihre Connections ... Du gehst den Weg, den Du willst; Du stehst unter keiner anderen Person. Du bist in Anbetracht dessen gestartet, also brauchst Du nicht rumjammern.“

Auch wenn der Tod tausend Kugeln auf die Hoffnung feuert
Vergiss nicht, meine Blume, Kugeln haben keine Wirkung bei Hoffnung

Nâzım Hikmet

„So Gott will, werden sie keine Kugeln schießen.“ (Gelächter)
„Du weißt ganz genau, dass sie schießen werden.“ „Sollen sie schießen, Mutter.“