Wolfgang Ambros
Wasserfall
Und irgendwann is was zu Ende
Es hat di gfreut, es war sehr schön
Du waschst in Unschuld deine Hände
Du sogst, es war dir nie so wichtig
Aber wanns'd ehrlich bist, tut's weh!

Na, mit der Zeit nimmst es dann locker
Du denkst halt einfach nimmer dran
Es is, wie wenns'd verlierst beim Poker
Wenns'd immer schlechte Karten kriegst
Wo ma ja auch nix machn kann

Doch dann stellt a Ereignis
Den ganzen Plan in Frage
Es kommen völlig andere
Gesichtspunkte zutage!
Du bist mit deiner ganzen Kraft
So machtlos auf einmal
Und brüllend kommt es über di –
Wie a Wasserfall!

Wie a Wasserfall, aus dem's ka Entrinnen gibt
Wie a Wasserfall, den ma hasst für sei Gewalt
Doch seiner Schönheit wegen liebt!
Wie a Wasserfall, so is es lang vorherbestimmt
Wie a Wasserfall, und es hört genauso auf
Wie's irgenwann einmal beginnt!

Du erholst di nur recht mühsam
Weils'd ka Erklärung hast dafür
Du gibst di nüchtern und gefühlsarm
Du schwörst, dass niemals wieder jemand
Besitz ergreifen wird von dir!

Du kümmerst di nur um di selber
Dass du vereinsamst, nimmst in Kauf
Bist unfreundlich, wirst immer gröber
Du gehst allaa durch nasse Straßen
Und stellst den Mantelkragen auf!

Doch dann geht die Sonne auf
Und die schlimme Zeit zu Ende
Du hast längst nimmer dran glaubt
Doch jetzt is sie da, die Wende!
Jetzt kommt die schöne Jahreszeit
Vorbei die ganze Qual
So sicher wie die Ewigkeit –
So sicher wie a Wasserfall!

Wie a Wasserfall, aus dem's ka Entrinnen gibt
Wie a Wasserfall, den ma hasst für sei Gewalt
Doch seiner Schönheit wegen liebt!
Wie a Wasserfall, so is es lang vorherbestimmt
Wie a Wasserfall, und es hört genauso auf
Wie's irgenwann einmal beginnt!
Wie a Wasserfall –
Wie a Wasserfall, und es hört genauso auf
Wie's irgenwann einmal beginnt!