Ludwig van Beethoven
An den fernen Geliebten
Einst wohnten süße Ruh' und gold'ner Frieden
In meiner Brust;
Nun mischt sich Wehmut, ach! seit wir geschieden
In jede Lust

Der Trennung Stunde hör' ich immer hallen
So dumpf und hohl
Mir tönt im Abendlied der Nachtigallen
Dein Lebewohl!

Wohin ich wandle, schwebt vor meinen Blicken
Dein holdes Bild
Das mir mit banger Sehnsucht und Entzücken
Den Busen füllt

Stets mahn' es flehend deine schöne Seele
Was Liebe spricht:
,,Ach Freund! den ich aus einer Welt erwähle
Vergiß mein nicht!``

Wenn sanft ein Lüftchen deine Locken kräuselt
Im Mondenlicht;
Das ist mein Geist, der flehend dich umsäuselt:
,,Vergiß mein nicht!``

Wirst du im Vollmondschein dich nach mir sehnen
Wie Zephyrs Weh'n
Wird dir's melodisch durch die Lüfte tönen:
,,Auf Wiederseh'n!``