Rabindranath Tagore
Ich bin friedlos, ich bin durstig nach fernen Dingen
Ich bin friedlos, ich bin durstig nach fernen Dingen
Meine Seele schweift in Sehnsucht
Den Saum der dunklen Weite zu berühren
O großes Jenseits, o ungestümes Rufen Deiner Flöte
Ich vergesse, ich vergesse immer
Daß ich keine Schwingen zum Fliegen habe
Daß ich an dieses Stück Erde gefesselt bin
Für alle Zeit
Ich bin voll Verlangen und wachsam
Ich bin ein Fremder im fremden Land;
Dein Odem kommt zu mir
Und raunt mir unmögliche Hoffnungen zu
Deine Sprache klingt meinem Herzen vertraut
Wie seine eig'ne
O Ziel in Fernen, o ungestümes Rufen deiner Flöte
Ich vergesse immer, ich vergesse
Daß ich nicht den Weg weiß
Daß ich das beschwingte Roß nicht habe
Ich bin ruhlos, ich bin ein Wanderer in meinem Herzen
Im sonnigen Nebel der zögernden Stunden
Welch gewaltiges Gesicht von dir wird Gestalt
In der Bläue des Himmels
O fernstes Ende, o ungestümes Rufen deiner Flöte
Ich vergesse, ich vergesse immer
Daß die Türen überall verschlossen sind in dem Hause
Wo ich einsam wohne
O fernstes Ende, o ungestümes Rufen deiner Flöte