Hannes Wader
Mit Eva auf dem Eis
Nur manchmal dringt der Lärm der Stadt verloren
Als weit entferntes Rauschen übers Eis
Der Schnee ist frisch, die Alster zugefroren
Und tief am Himmel steht die Sonne kalt und weiß
Es drängen sich am Ufer um die Stände
Die Schlittschuhläufer und noch viel zu heiß
Zum Trinken, wärmt der Glühwein unsre Hände –
An diesem Tag mit Eva auf dem Eis
Ich wollte auch durch and're Jahreszeiten
Mit ihr noch zu so vielen Orten geh'n
Im Jenischpark, im Frühling, mit dem weiten
Blick vom Hügel auf die Elbe seh'n
An heißen Sommertagen sogar in ihr baden
Nur sekundenlang und nur den großen Zeh –
Im Herbst vielleicht zu Bartels Zauberladen
Draußen an der Wandsberker Chaussee
Nun, es ist daraus dann nichts geworden
Sie wollte einfach fort um jeden Preis
Fort aus dieser kühlen Stadt im Norden –
Fort aus dem Trott, dem ewig selben Gleis
Viel Glück! Ob sie nach all den Jahren
Noch immer an mich denkt? – Wer weiß!
Ich erinn're mich gern an den kalten, klaren
Wintertag mit Eva auf dem Eis
Ich erinn're mich gern an den kalten, klaren
Wintertag mit Eva auf dem Eis