Reinhard Mey
Bleib bei mir
[Songtext zu „Bleib bei mir“]

[Strophe 1]
Der Abend senkt sich auf die Dächer nieder
Und Dunkelheit umfängt das stille Haus
Bilder aus fernen Tagen kommen wieder
Breiten sich ungerufen vor deiner Seele aus
Sie lassen sich nicht löschen, nicht verdecken
Du magst ein noch so altes Kind geworden sein
Und magst du dich auch noch so gut verstecken
Wenn die Dämmerung kommt, bist du wieder allein

[Refrain]
Bleib bei mir, bleib bei mir
Aller Trost und alle Hoffnung ruh'n in dir
Bleib bei mir, bleib bei mir

[Strophe 2]
Noch alle Wetter, jeden Sturm durchstanden
Im guten Port, sicher vertäut und warm
Um in alten Kinderängsten zu stranden
Den alten, abgeliebten Bären unter dem Arm
Stehst du noch immer vor dem Kindergarten
Als einzigen Trost ein kleiner Kinderreim
Du weißt, diesmal wirst du vergebens warten
Du weißt, nein, dieses Mal, da hol'n sie dich nicht heim
[Refrain]
Bleib bei mir, bleib bei mir
Aller Trost und alle Hoffnung ruh'n in dir
Bleib bei mir, bleib bei mir

[Strophe 3]
Gestählt aus allen Prüfungen gegangen
Der edle Ritter auf dem weißen Pferd
Doch nur im eignen Irrgarten gefangen
Ein Don Quichotte mit einem hölzernen Schwert
Geborgen bist du und zugleich verloren
In deinem Harnisch aus trotziger Zuversicht
Das Tränenmeer ist noch nicht zugefroren
Das Eis ist noch zu dünn, es trägt dich nicht

[Refrain]
Bleib bei mir, bleib bei mir
Aller Trost und alle Hoffnung ruh'n in dir
Bleib bei mir, bleib bei mir