OG Keemo
Nebel
[Songtext zu „Nebel“]

[Intro]
Es ist hell, es ist laut
Es ist kalt, ich wach' auf

[Part]
Ich zähle acht Augen, mir sind alle fremd
Ich les' das Plastikbändchen an mei'm Handgelenk
Karim Martin, nur gebettet im Hermelin-Umhang
53 Zentimeter, vier verdammte Kilogramm
Mir fällt es schwer zu atmen, doch ein Engel kommt
Und hält mich in den Armen, solang bis ich schlafe wie ein Junk auf Codein
Ich wache auf in einer Wohnung, die bei weitem zu klein ist, um sich dort wohl zu fühl'n
Doch anscheinend groß genug ist, um dort ohne Flous zwei Kinder großzuzieh'n
Ich träume von roten Blüten, während ich in mei'm Hochbett lieg'
Denn Mama geht's nicht gut in diesen Zeiten
Baba geht's nicht besser, zum Verstecken ist die Bude viel zu klein
Deswegen halt' ich meiner Schwester die Ohren zu, wenn sie streiten
Ich lass' die Augen ruh'n und schlafe ein und werde wach in einem Klassenzimmer
Von dem lauten Lachen von achtzehn Kindern
Die mir mit ihren blassen Fingern durch die Locken streifen
Verschwind' aufs Klo, wo ich dann meine Tränen trocken reibe
Und mir schwör', den nächsten Pisser knock' ich einfach, fuck it
Die Einzige, die mich noch versteht, ist Michelle mit den gleichen Haaren
Kam vor 'nem Jahr aus den Staaten, ihr Vater ein Soldat
Sie sagte mir, „Zeig ihn'n niemals die weiße Fahne!“
Dreißig Tage später zieh'n wir weg, ich fühl' mich schlecht, dass sie alleine da ist
Ich bin dreizehn Jahre, mobben mit den Jungs
Jogginghosen, neue Hobbys, Alkopops und großer Mund
Keine Locken, sondern Stoppel, komm und trau dich, was zu sagen
Fick das Blaulicht, dieser Block gehört jetzt uns
Dimi sieht das ganze anders, er kommt an während der ersten großen Pause
Er nennt mich einen N***a, deshalb färbe ich sein Auge
Kurz darauf schickt mich die Lehrerin nach Hause
Ich krieg' noch nicht mal Ärger von mei'm Vater, als er hört, warum ich rausflieg'
Sechzehn Jahre alt, ein Fuß in der Strafanstalt
Weiber, Alk und Gras sind mittlerweile intressanter als das Zeichnen oder Basketball
Und obendrein lässt mich auch jede weitere Phrase meines Vaters mich zu tadeln kalt
Ich bin siebzehn, klaue Autos mit mein'n N***as
170 auf der Autobahn, Rauchschwaden aus dem Civic
Und fahr' ihn an 'ne Hauswand, falls die Blauen uns erwischen
Sag ihn'n, fuck it, ich bin down mit meinen N***as, yeah