Prinz Pi
Die Prophezeiung
[Prinz Pi]

Der Abend bringt ein dunkles Grauen
Neblige Schwaden kriechen vom Boden hervor
Wie alte Weiber mit ihren ewigen Klagen
Formlose Leiber, neblige Metamorphosen
Geister steigen im Chor aus einem schwieligen Boden
Die Schatten strecken die Glieder, die Erde wird Moor
Schritt um Schritt tasten sich die Schritte des Prinzen hervor
Er umwickelt einen Ast mit einem Lappen zu einer Fackel
Die Schatten bilden wackelnde Gestalten, die im Licht zappeln
Da, eine alte Vettel humpelt verknöchert
Wie ein alter Baum, wie ein Alptraum
Gekleidet in lumpigen Löchern
Krallen umfassen seine Hand, die Nägel sind schwarz
Unter klebrigen Warzen röchelt ein schädlicher Atem
Sie ist verdreht wie ein verzehrtes Bild
Sie presst seine Hand
Ihn durchzucken Schmerzen sie redet wie wild ohne Verstand
Worte sickern aus den Lippen sie muss sein Hand lesen
Grüner Geifer kommt aus dem Mund von dieses Angstwesen
Die Hexe spricht:

[Hexe (Prinz Pi mit verzerrter Stimme)]
Du bist Licht, du bist nicht wie Anderen sind
Du bist die Prophezeiung, du siehst, sind die Anderen blind
Es ist dir vorbestimmt
Bald steigst du empor mein Kind
[Prinz Pi]
Sie krallt sich fest
Der Prinz merkt das etwas mit dem Moor nicht stimmt
Und sieht sich um, doch nur Nebel
Er blickt zurück, da wo die Hexe war, ein toter Baum
Ihr Blick verblasst, wie ein Traum

[Erzähler]

Auf jeden Schritt achtend geht der Prinz langsam weiter durch das Moor