JAW
Vorgespräch
„Die Jagd ist eröffnet!
Ich fordere Sie heraus, weil Sie mich verdienen!
Sie jagen die Jäger
Und ich bin sicher Sie haben viele Jahre damit verbracht
Sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen
Sich gegenseitig Gratulationen zuzuraunen
Und ihre Geschicklichkeit zu bewundern
Mit der Sie diejenigen, die morden, in die Käfige gesteckt haben
Die sie ihrer Meinung nach verdient haben!
Ich bin sicher, Sie alle haben sich längst gefragt, warum ich Sie so direkt herausfordere
Die Antwort ist gar nicht so kompliziert, wie Sie vielleicht vermuten
Genauso wenig wie ich kompliziert bin
Meine Motive sind nicht geheimnisvoll
Sie sind nicht in trüben Wassern verborgen
Sie glänzen mit der kühlen Einfachheit von scharfem Stahl
Und deswegen verdienen Sie mich!“

Täter-Opfer, Täter-Opfer, Täter-Opfer, Täter-Opfer, Täter-Opfer, Täter-Opfer, Täter—
Und die Täter werden die Opfer sein!
Opfer-Täter, Opfer-Täter, Opfer-Täter, Opfer-Täter, Opfer-Täter, Opfer-Täter, Opfer—
Und die Opfer werden die Täter sein!

„Lernen Sie in der Annahme zu leben, dass Sie belagert werden
Sie wissen vielleicht noch nicht was ich meine
Sie werden es erfahren
Lernen Sie daraus, vergessen Sie es niemals!“

„Na also, das wär' geschafft
Die Seite ist umgeschlagen und ich kann mein Leben noch einmal vor mir sehen.“

Ich hab die Hölle gesehen und den Himmel gefühlt
Bin auf Wegen gegangen auf denen dich niemand mehr führt
Hab mich verloren in einem Ozean ohne Boden
Und mich mit letzter Kraft dem Sog des Todes entzogen
Ich hab eine verdammte Menschheit gehasst
Und die Einsamkeit erfahren am Ende der Nacht
War schwanger von Trauer, verlassen von Stolz
Sah die Welt ohne Filter und wusste nicht mehr, was ich hier soll
Wurde von Angst verfolgt, von Träumen verlassen
Doch ich lief ihnen lange nach, sonst würde ich heute nicht atmen
War so krank, dass ich innerlich nicht mehr da war
Wer zerbricht, dessen Feuer im Innern zerrinnt zu Lava
Und sie floss durch mich durch, schmolz den Kristallpalast
Meiner kleinen Welt in die keine weit're passt
Ich war nie ein Mensch, der fühlt wie andere
Nur ein verlorener Funke in einer Welt des Wandels
Und ich kann nicht das sein, was ihr wollt, das ich bin
Wenn das hier vorbei ist hab ich mit dem Teufel ein Kind
Und ich folg dem Instinkt eines verfluchten Lebensgeistes
Es ist nicht der von damals, der hier aus dem Nebel steigt!
Es tut mir Leid, Bitch! Ich hab hier keine Freunde mehr
Denn keiner von euch ist eine weitere Enttäuschung wert!
Es ist nicht euer Schmerz, dem ihr jetzt erliegt
Sondern das Gefühl des Verlierers, der weiß, dass Liebe nicht siegt!
Ich hab 'nen Scheiß verdient Ich litt wie Milliarden Menschen
Doch mein Mitgefühl bricht im Gift, in einst warmen Händen
Das hier ist nur für mich!
Ich hab zu lange in meinem Seelenhaus durch den Flur gewischt!
Hab' lang gebraucht bis ich verstanden hab
Dass die meisten meiner Symptome durch die Fehler andrer kam'
Und natürlich wollten die meisten meine Narben nicht
Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!