K.I.Z
Babylon
[Part 1:]
Von der verseuchten Oberfläche gehe ich unter die Erde
Vor der Schlucht trennt sich das schwarze Schaf von seiner Herde
Ich hätte gerne Omas Haus gehabt und auf Techno Beats gesungen
Doch mein Rest an Ehre hat mich in den Untergrund gezwungen
Ich hab mein Leben lang versucht mich dieser Welt anzupassen
Freiheit durch Diktatur, Frieden durch Waffen
Ihr verdreht die schönen Worte, verbietet die schönen Orte
Jeden Tag fehlt nur ein wenig, bis sich sinnlos Menschen morden
Mein eigener Untergrund, gib mir das kleine Stück Wahrheit
Sieh die Welt durch Milchglas auf der Suche nach Klarheit
Es ist für dich nicht zu verstehen, warum ich mich dir verschließe
Deine Attitüde ekelt mich, doch ich will dir nix vermiesen
Deine Kinder haben Fieber und du pflegst das Thermometer
Ungefragt und unverstanden wird das Opfer schnell zum Täter
Perversion in Babylon für die Rechte aller Reichen
Ihr streckt eure Hand nach Gott auf dem Turm gebaut aus Leichen

[Part 2:]
In den Gesetzen steht geschrieben Freiheit und gleiches Recht für Jeden
Doch wenn ich sag, das ist mein Leben, spür ich plötzlich eure Fäden
Ihr gebt mir Pest und Cholera, doch zum Glück darf ich ja wählen
Freiheit bleibt fatale Illusion, kein Mensch kann mir noch mehr wegnehmen
Denn auf die Nabelschnur folgten gleich die Sklavenketten
Geformt aus Vorurteilen und Vorbildern die nichts als Phrasen dreschen
Die Mehrzahl fühlt sich verarscht, wenn G's von Gold und Huren sprechen
Der Rest nickt mit, wenn reiche Kinder über Vorstadtstraßen rappen
Die Gesellschaft ist absurd, dass sie nur gibt um sich zu spalten
Wir zerfleischen unsere Brüder, um den Luxus zu behalten
Ich flüchte zum Planetenkern, wenn die Herzen hier erkalten
Wenn ich bewerte, was ich schufte, bleibt doch alles noch beim Alten
Wenn ich sage Babylon bin ich nicht ausgeschlossen
Doch ich fang heute an zu Graben, bin vielleicht morgen ausgebrochen
Rennt um euer Leben, wenn sich Massen unter euch bewegen
Hättet ihr nix zu Füßen, müsst sich niemand erheben
[Part 3:]
Unter der Sonne, unter den Wolken, unter eurer Künstlichkeit
Bewegen sich Menschen, die nicht glauben die Welt besteht aus Gerechtigkeit
Du kriechst und schluckst, steckst alles ein
Tief geduckt, im festen Glauben der Erfüllung, während du Stiefel putzt
Die Sklaventreiber brauchen schon lang nicht mehr ihre Peitschen
Wenn für die Kinder Gottes schon Brot und Spiele reichen
Sieh mich im Spiegel erbleichen du kannst nix und nix erreichen
Ich vergrabe meine Träume damit die Wölf sie nicht zerreißen
Ihr folgt ihnen weit hinaus auf's Meer, doch habt nie gelernt zu schwimmen
Oft bin ich schwach und lass mich ziehn
Doch dann ruft wieder diese Stimme in mir drin die mich Erleuchtung suchen lässt, wie Siddharta
Nur ich selbst kann mich führen und keine Menschen mit Stigmata
Dann seh ich, dass trotz allem Hass und der Misère jedem Scheiße hier passiert, sondern es auch Wert ist zu leben
Ich lebe mein Leben, baue mir Panzer gegen all den Schutt
Die Welt da draußen kann mir nix in meinem eigenen Untergrund