Julia Engelmann
Stille Poeten
[Intro]
Es gibt laute Redner, es gibt laute Dichter
Autoren und Sänger, so viele Propheten, die Zuspruch suchen
Und dann gibt es auch noch stille Poeten

[Strophe 1]
Ein kleiner Junge ist groß für sein Alter
Schlecht in der Schule, die Hefte zerknickt
Man fühlt schon die Blicke der Mütter ihn werten
Er geht immer gebückt
Man sagt, er sei dumm, sein IQ sagt was andres
Ein Underachiever, ein verkapptes Genie
Während Lehrer belächeln und Mitschüler lachen
Schreibt er still Poesie

[Pre-Refrain]
Manchmal wenn du innehältst
Für einen Augenblick
Wenn du statt in Gesichter
Nur in Augen blickst

[Refrain]
Kannst du sie hör'n, die stillen Poeten?
Hörst du, was sie erzähl'n? Die stillen Poeten, hörst du?
Da steh'n Geschichten zwischen den Zeilen
Die davon leben, dass wir sie teilen
Kannst du sie hör'n, die stillen Poeten überall?
[Strophe 2]
Ein junges Mädchen rauchend vorm Laptop
Macht immer nur Chaos, doch will Struktur
'Ne trinkende Mutter, Versprechen so leer wie die Flaschen im Flur
Und da ist dieser Typ, der immer nur Stress sucht
Kommt jemand zu nah, boxt er ihn aus dem Weg
In der hintersten Ecke seines unruhigen Kopfs sitzt ein stiller Poet

[Pre-Refrain]
Manchmal wenn du innehältst
Für einen Augenblick
Wenn du statt in Gesichter
Nur in Augen blickst

[Refrain]
Kannst du sie hör'n, die stillen Poeten?
Hörst du, was sie erzähl'n? Die stillen Poeten, hörst du?
Da steh'n Geschichten zwischen den Zeilen
Die davon leben, dass wir sie teilen
Kannst du sie hör'n, die stillen Poeten überall?

[Bridge]
Wer mutig ist, hört ihnen zu und leiht ihnen ein Ohr
Die schönsten Melodien singt oft der leiseste Chor
Der singt, die meisten von uns sind stille Poeten
Und auch ich hab's erlebt, ich kann dich doch sehen, Baby
[Outro]
Kannst du sie hör'n, die stillen Poeten?
Hörst du, was sie erzähl'n, die stillen Poeten?
Kannst du sie hör'n, die stillen Poeten überall?