Julia Engelmann
Intro - Für Jeden
Sag mir: wann fange ich an,
mich so frei zu benehmen,
wie ich bin?
Und sag mir: wann fange ich an,
mich genau so zu lieben, wie ich bin?
Und warum ist das so schwer?
Aber woher sollst du das auch wissen?
Ich bin ja schließlich nicht, was du siehst,
wenn du mich da jetzt so flüchtig betrachtest.
Ich bin, was ich sehe, wenn ich die Welt betrachte
und dabei immer ein bisschen glücklich
und traurig gleichzeitig.
Ich weiß, das haben schon viele vor mir
und schöner gesagt, aber es stimmt.
Ich habe das Gefühl, ich lebe in inneren Jahreszeiten.
Manchmal bin ich so traurig, dass ich glaube,
dass ich nie wieder glücklich werden kann
und dann wieder bin ich so glücklich,
dass ich mich nicht erinnern kann,
dass es jemals anders war.
Und wenn du da jetzt so auf mich drauf guckst,
dann siehst du bestimmt irgendwas,
aber nie all das.
Und ich wünschte, ich könnte das alles mit dir teilen.
Dir in meinem Blick Platz machen,
wie auf einer Bank, auf der man zur Seite rutscht
und dann so mit der Hand neben mir auf das Holz klopfen
und sagen: "Guck mal! Schön hier oder?"
Das hier ist ein sicherer Ort.
Egal, wo du herkommst, und egal,
wo du hingehst. Alles ist ok.
Du bist gut genug. Ich sehe dich.
Ich höre dich. Ich bin für dich da.
Ich danke dir für deine Gesellschaft.
Mach es dir hier gemütlich.