Ich hab gerade noch gedacht:
“Guck mal an wie frei ich bin!”
Allen Kummer abgehakt,
lief ich friedlich vor mich hin.
So brauchte ich nur mich zum Leben,
ich war wirklich eins mit mir.
Und dann beim Nachhausegehen
stand ich unverhofft vor dir.
Ich hatte schon fast vergessen,
dass du immernoch hier lebst.
Kann ja keiner damit rechnen,
dass du plötzlich vor mir stehst!
Vorhin da war ich zen und klar,
vorhin ging es mir wirklich gut.
Zack, schon wieder ist er da,
dieser Sturm in meiner Brust.
Guck mal, wie du mich beschäftigst.
Du denkst, wir haben kurz gequatscht?
Falsch! Du hast dabei ganz lässig
meine Ruhe kaputt gemacht.
Gerade hab ich mich noch gelikt,
jetzt seh ich idiotisch aus.
Aber du hingegen wirkst so frei,
du gehst so viel mehr aus dir raus.
Das macht den Fall nicht leichter,
dass du Was-ich-nicht-hab hast.
Das erst macht sie für mich greifbar.
deine Herzanziehungskraft.
Wow, okay, das hier ist der wahre Tiefpunkt
in meiner Gedankenwelt.
Ich hab das Wort “Herz” benutzt,
was mir aktiv nicht gefällt.
Ich hatte silversternachts den Plan gefasst,
dem Leben ins Gesicht zu sehen,
Chancen ganz spontan zu greifen,
durch Gefühle durchzugehen.
Jetzt weißt du es: Ich kann das nicht,
ich bin nicht mehr Herr der Lage.
Plötzlich bin ich voller Kitsch
und Worten, die ich sonst nicht sage.
Denn ich sage sonst nie “ach”,
und auch “oh” benutz ich wenig.
Was hast du mit mir gemacht?
Das ist alles wirklich dämlich.
Ach, hätte ich’s vorhin gewusst,
oh, ich sag es dir ganz offen
für die Ruhe in meiner Brust.
Ich hätt dich lieber nicht getroffen.
Ich bin viel zu schnell verwirrt,
lieber wäre ich gefasst.
Doch wenn sich mein Herz verirrt,
bin ich immer überrascht.
Da! Da war’s schon wieder: “Herz”!
Der Untergang des Abendlandes.
Jetzt fehlt nur noch eines: Schmerz!
Da! Hab ich das laut gedacht?
Es ist nicht vieles, was ich wirklich brauche,
ein Lächeln und ein “Na, wie geht’s?”.
Schon kann ich in deinen Augen,
unser beider Zukunft sehen.
Meinst du, ich bin anspruchslos?
Oder bin ich optimistisch?
Sind das kleine Dinge bloß?
Nehm ich alles viel zu wichtig?
Du hast so schön dagestanden,
hast mich so schön angeguckt,
und jetzt lodern auch noch Flammen
in dem Sturm in meiner Brust.
Und in meiner Fantasie
sind wir so ein schönes Paar.
Das zwischen uns, das ist Magie,
jetzt musst nur noch du es erfahren.
Liebe soll man nicht begehren,
dann erst - endlich - kriegt man sie.
Nicht begehren begehr ich sehr,
oh, sei’s drum, so liebe ich wohl nie.
Warum? Warum fühlt sich das so schwach an?
Allein und auf der Suche sein.
So viele gibt es, die das machen.
Und was ist so schlimm dabei?
Gott, ich sollte wirklich aufhören,
random zu mir selbst zu talken,
Doch wohin denn sonst mit mir?
Soll ich durch deine Timeline walken?
Dass du wenig Fotos postest,
hab ich neulich schon geprüft.
Oh Gott, hab ich das laut gesagt?
Nur gedacht - na, so ein Glück!
Und die Arctic Monkeys singen:
“Ich will einfach deine sein”.
Ich will in dem Lied verschwinden,
atme jede Zeile ein.
Vielleicht bin ich auch “nur ein Mädchen …”
ach, ich weiß es nicht genau …
“das vor einem Jungen steht …”
Wobei, vielleicht auch eine Frau?
Da gehen die Probleme weiter,
alles ist so kompliziert.
Vorhin war ich noch so heiter,
wie ist das so schnell passiert?
Guck, ich brauch auch kein “für immer”,
mir reicht auch ein kleiner Kuss.
Vielleicht würde ihn das lindern,
diesen Sturm in meiner Brust.