Mein Lieblingsmoment ist,
wenn es hell wird
und der Tag anbricht.
Denn ich mag lieber,
wenn was neu beginnt,
als wenn etwas zu Ende ist.
Fast - und nur fast - wäre ich
heute traurig geblieben.
Doch dann hab ich mich
knapp dagegen entschieden.
Darum muss ich jetzt los,
ich muss zu anderen Orten,
ich will irgendwann sagen:
"Aus mir ist was geworden."
Ich denke nie an gestern,
nur an jetzt und an morgen,
ich laufe nicht mehr weg,
nein, ich flüchte nach vorne.
Ich würde auf dich warten,
aber muss jetzt echt dahin,
um endlich die zu sein,
die ich längst geworden bin.
Deine Kritik ist mein Treibstoff,
und so verlasse ich diese Stadt,
wo alles zwischen uns begonnen
und wo alles auch geendet hat.
Wir haben viel zu viel geredet
und nicht genug davon gemeint,
du hast mich nicht verloren,
denn ich war nie wirklich dein.
Es gibt kein falsches Timing,
ich glaub, das reden wir uns ein,
unsere Utopie war besser
als das Beieinandersein.
Fünf bedeutsame Gedanken
lass ich ungesagt zurück,
doch man sieht sich immer zweimal,
auch wir beide, ganz bestimmt.
Es geht voran, genau wie ich,
jeden Tag ein bisschen mehr,
aus vielen Schritten wird ein Weg,
aus vielen Tropen wird ein Meer.
Und mein innerer Kompass
weist mich jubelnd nach Norden,
alle seidenen Fäden
ersetze ich durch Kordeln.
Ich denke nie an gestern,
nur an jetzt und an morgen,
ich laufe nicht ehr weg,
nein, ich flüchte nach vorne.
Morgen früh seh ich mir den Sonnenaufgang
im Schneidersitz am Flussufer an.
Mittags kauf ich gelbe Tulpen
und schenke sie mir selbst.
Abends Treff ich viele Menschen,
und dann fliege ich um die Welt,
nach New York und nach Hawaii,
und ich bin kein Kind von Traurigkeit.
Und ab morgen früh werde ich mich weiterentwickeln
und auf mich hören und auf mich schauen.
Dann werde ich mich trauen
zu beginnen, laut zu fühlen.
Der Rest wird sich schon fügen.
Wer weiß, wofür das alles gut ist?
Ich fürchte mich vor nichts.
Es heißt, wenn nichts sicher ist,
ist doch alles möglich.
Also, falls du mich suchst,
ich bin an anderen Orten,
denn ich will irgendwann sagen:
"Aus mir ist was geworden."
Ich denke nie an gestern,
nur an jetzt und an morgen,
ich laufe nicht mehr weg,
nein, ich flüchte nach vorne.