Es ist jetzt zwei Uhr nachts,
in meiner Brust mehr Sturm als Drang
und diese unendliche Angst,
dass du mich nicht so magst
wie ich dich.
Immer wieder denk ich dran,
wie du eben noch bei mir saßt,
stell mir im Looping diese Frage,
warum du fast an jedem Abend
bei mir bist.
Ich war noch nie so arg verliebt,
jahrelang hab ich getippt,
dass es das für mich nicht gibt
und jetzt lässt du mich zurück
für acht Wochen.
Und ich fühl mich so bescheuert.
Erst dachte ich, wir fahren Vollgas,
worin ich mich wohl getäuscht hab,
denn für mein Herz ist gerade Neujahr
angebrochen.
Für dich bin ich nur ein Freibad,
das täglich für dich Zeit hat.
Für mich bist du heimlich Heimat,
ohne dich bin ich so einsam,
noch mehr als vor deiner Zeit.
Ich hab dir sogar noch gesimst,
hatte gehofft, dass es was bringt.
Ich war ganz und gar all in,
womit ich von uns alleine bin,
weil du mir nicht mehr schreibst.
Das zwischen uns hab ich echt
alles komplett falsch eingeschätzt,
und kurz vor Schluss, zu guter Letzt,
bin ich enttäuscht und auch verletzt,
in Stolz und Würde.
Ich will am liebsten ganz weit weg
und das zwischen uns vergessen.
Gleichzeitig muss ich an dich denken,
will nichts mehr, als mit dir zu sprechen,
gleichzeitig will ich in mein Bett gehen,
denn ich bin müde.
Ich wette, dass du mich vergisst,
wenn du auf großer Reise bist,
nicht ahnend, dass ich dich vermiss,
nicht ahnend, was die Wahrheit ist:
dass ich dich mag.
Wieso sollst du das auch glauben?
Das steht ja nirgends auf mir drauf.
Oft sag ich, was ich denke, laut,
trete auf großen Bühnen auf,
vor dir hab ich mich nicht getraut
und nichts gesagt.
Ich hab mir insgeheim gewünscht,
du machst demnächst den ersten Schritt,
dann hätte ich gesagt, ich mache mit.
Doch ich weiß, dass es nichts bringt,
das festzuhalten.
Ich stehe ohne Schutz vor dir,
geöffnet mitsamt jeder Tür,
aber das ist nunmal passiert,
und ich schäm mich nicht dafür,
auch wenn ich leide.
Es geht auch anderen wie mir,
die Fallhöhe riskieren
und dabei was verlieren.
Ich bin nur eine unter vielen
und nicht alleine.
Oft sehen wir nur, was wir wollen,
schenken Dingen zu viel Bedeutung,
glauben gern der schönsten Täuschung,
biegen an der kleinsten Kreuzung
dann falsch ab.
Liebe ist unfassbar komisch,
denn ist man erst mal ohne,
erscheint sie recht utopisch
und dann wieder superlogisch,
wenn man sie hat.
Mein Leben, das geht morgen weiter,
und irgendwann im hohen Alter
wird mich das alles mal erheitern.
Dann erkenn ich, dass Scheitern
mich am Ende stärkt.
Ich werde hier am Schreibtisch bleiben,
im Dunkeln noch so lange schreiben,
bis meine Wunden fast verheilen.
So sind diese simplen, wahren Zeilen
mein Achillesvers.