Ich kann mich oft nicht leiden,
ich fühl mich oft alleine,
sechszig Tinder-Maches
können meine Schwächen doch nicht heilen.
Ich will hier oft nicht bleiben
und fühl mich oft nicht frei,
denn ständiges Gedenke
führt am Ende nur meinen Kopf in Kreisen.
Wenn ich jetzt bald zerreiße,
meinst du, das könnte heißen,
alles, was ich bin, kann ich nicht ändern,
sondern nur behalten?
Ich steh immer noch mit 'nem "kann sein"
in einem anderen Plan
und innerlich mit einem Bein
in einem anderen Land.
Doch ich hab angefangen, aufzuhören wegzurennen,
ich hab beschlossen: Ey, ich mach es mir jetzt schön!
Ich hab begonnen, alles, was mich stört, nicht "schlecht"
zu nennen, sondern zu ändern -
ich bin groß genug zu gehen!
Also, falls du dich gefragt hast,
wie's mir geht und wo ich bin:
Ich glaub, ich mag, wie alles ist,
ich bin mein eigener Alchemist!
Falls du dich gefragt hast,
wie die Dinge gerade sind:
Ich glaub, ich renn nicht mehr davon,
ich hab jetzt Blumen am Balkon!
Ich bin so oft ungeduldig,
weil was nicht hundert, null ist,
und wenn du mich nicht heute liebst,
dann nie, woran du selber schuld bist.
Ich bin mir unsympathisch,
ich weiß, find's selber schade,
und ich hab es langsam satt,
mich für ein bisschen "Coolness" zu verraten.
Ich hab mir Geld geboten,
ich hab mich selbst belogen,
ich hab mich nicht nur kurz verfahren,
bin tausendfach falsch abgebogen.
Zu allem, was ich sagen kann, sag ich, dass ich's nicht weiß.
Zu allem, was ich wage, sag ich immer noch vielleicht.
Doch ich hab angefangen, aufzuhören abzubrechen,
hab beschlossen: Ey, ich geh da wirklich hin!
Ich hab losgelassen, alles mit mir abzurechnen,
denn ich war so und ich bleibe, wie ich bin.
Also, falls du dich gefragt hast,
wie's mir geht und wo ich bin:
Ich glaub, ich mag, wie alles ist,
ich bin mein eigener Alchemist!
Falls du dich gefragt hast,
wie die Dinge gerade sind:
Ich glaub, ich renn nicht mehr davon,
ich hab jetzt Blumen am Balkon!
Ich mach mir keinen Stress mehr,
damit geht's mir viel besser,
auf meinen Erfolg könnt ich nicht stolz sein,
wenn ich kein Prozess wär.
Ich bin mein eigener Anker,
ich sag mir leise Danke,
es gehört nunmal zu mir,
dass ich auch manchmal noch im Stehen schwanke.
Im freien Fall zu fallen
ist nicht mehr aufzuhalten,
denn mir ist jetzt klar,
dass dieses Leben keine Probezeit ist.
Und keiner interessiert sich für mein Leben so wie ich,
das befreit, und alles färbt sich so,
wie man davon spricht.
Und ich hab angefangen, ausnahmslos mich anzunehmen,
ich hab beschlossen: Ey, es ist jetzt an der Zeit!
Und ich trau mich, alle dunklen Ecken in mir anzusehen,
die schlimmste Wahrheit ist nur die,
die man nicht weiß!
Also, falls du dich gefragt hast,
wie's mir geht und wo ich bin:
Ich glaub, ich mag, wie alles ist,
ich bin mein eigener Alchemist!
Falls du dich gefragt hast,
wie die Dinge gerade sind:
Ich glaub, ich renn nicht mehr davon,
ich hab jetzt Blumen am Balkon!
Ich bin doch gut so weit gekommen,
der Schluss der Suche hat begonnen,
ich seh jetzt oft die Nachbarn -
und ich hab Blumen am Balkon.
Ich hab die Ruhe leicht genommen,
brauch nur 'n Buch und einen Song,
ich fahr jetzt öfter Fahrrad -
und ich hab Blumen am Balkon.