Oonagh
Das Mädchen und der Tod
Einstmals lebte in fernen Land
Zart ein Mädchen Madleen genannt
Und so schwach ihr das Herz auch schlug
So reich war sie an Lebensmut

Eines Nachts von der Pforte her
Klopft ein Fremder, das Haus war sonst leer
Kommt herein an ihr Krankenbett
Im Schatten sein Gesicht versteckt

,,Sieh mich an mein Kind
Eh' der Tag anbricht
So endet deine tiefe Not
Sieh mich an mein Kind
Ich erlöse dich"
So sprach in jener Nacht der Tod

Süß die Stimme des Fremden klang
Fast schon liegt sie in seinem Bann
Bis der Mondschein durchs Fenster bricht
Und leuchtet in sein Angesicht

Als der Tod vor dem Licht erschrickt
Hastig wendet sie ab den Blick
Bleibt dem Schmeicheln des Fremden fern
Sein Zauber kann sie nicht betör'n

,,Sieh mich an mein Kind
Eh' der Tag anbricht
So endet deine tiefe Not
Sieh mich an mein Kind
Ich erlöse dich"
So sprach in jener Nacht der Tod

Einstmals lebte in fernen Land
Zart ein Mädchen Madleen genannt
Lebte lange und unverzagt
Bis sie den Fremden zu sich bat

,,Sieh mich an und geh
Mir voraus mein Freund
Auf Erden hab ich lang gewohnt
Sieh mich an und nimm
Mich hinauf mein Freund"
So ging das Mädchen mit dem Tod