Zane Lowe: Willkommen zurück bei Radio One, wir sind im Maida Vale studio 4. Teil des Grundes weshalb wir hier sind, ist offensichtlich die BBC, aber auch weil wir Studio 3 gleich um die Ecke haben und du dort die Band hast und einige Songs vorspielen wirst.
Eminem: Es ist super toll hier zu sein. Ich hab mir Gedanken darüber gemacht wie ich die Aufmerksamkeit, die dein Interview mit Kanye erhalten hat, übertreffen kann und hab mich dafür entscheiden, hier reinzuspazieren, auf den Boden zu pissen und dann wieder abzuhauen. Ich pisse grade. Wir sehen uns dann später, Leute!
ZL: Dich mit der Band zu sehen und bei den Awards performen und am Mikrofon zu sehen, das war, ich glaube ich habe dich nie lebendiger am Mikrofon gesehen. Es war voller Energie und in dem Moment, was ich bemerkt habe war auch, dass live zu rappen mit der Band hinter dir hat dich viel freier gemacht. Sieht du das auch so?
E: I denke, dass performen anders geworden ist, es ist mit der Band besser geworden, weil da jetzt noch mehr Elemente da sind und weil es eine Live-Show ist gibt es auch mehr Möglichkeiten. Es gibt Dinge, die du mit deinen Händen machen kannst. Es es ist wirklich cool, es ist anders. Ich denke, es ist besser.
ZL: Rap God zu rappen relativiert alles, denke ich, für alle anderen. Als du das geschrieben hast und dann fertig warst und aufgenommen hast…
E: Ich hab das nicht geschrieben, I hab das gefreestyled, aus dem Kopf, 1 Aufnahme.
ZL: Absolut irre. Der Song ist irre, aber ergibt irgendwie keinen Sinn.
E: Danke.
ZL: Wenn du den Song live spielst muss das, ich hab das gesehen als du fertig warst, eine Herausforderung für alle sein. Am Ende musst du dich nach dem Motto ‚Wow‘ fühlen. Das sind viele Reime durch die man durch muss. Das sind 5 oder 6 Minuten ununterbrochen.
E: Uhm, ja, Ich denke wir haben am anderen Abend gar nicht den ganzen Song gespielt. Mehr so ein Deadly Medley.
ZL: Ich weiß gar nicht, wie man das aufteilen und eine kürzere Version davon machen würde, weil das einfach so ein Bewusstseinsstrom durch das ganze Lied ist.
E: Ja, keine Ahnung. I will gar darüber nachdenken, weil ich denke, dass es ein… Bewusstseinsstrom ist. Netter Bewusstseinsstrom, der mein Bein runterläuft.
ZL: Das Ablum selbst ist von allen, auch den Fans weltweit, sehr gut aufgenommen worden. Weil es meiner Meinung nach, wenn man das jetzt so hört, nahezu die perfekte Mischung aus der Gehässigkeit und der Gefahr, die auch schon auf deiner ersten Platte da war, aber auch was du durchgemacht hast und was du in den letzten 5 oder 6 Jahren gelernt hast. Es ist irgendwie eine Mischung aus den beiden. Denkst du, das geht so in Ordnung? Das erste Album, das sich etwas erwachsener anfühlt, aber auch zurück zu den ursprünglichen Themen und verarbeitet das.
E: Es ist erwachsener und auch nicht. Ich meine, einige der Motive und Themen und Dinge werden in diesem Album wiederaufgenommen, aber gleichzeitig ist es wie eine 2013 Version davon. Alle meine Alben, denke ich, zeigen meistens wo ich grade bin, du weißt bei jedem zu dieser Zeit war das und so weiter. Es ist irgendwie, es wird viel reflektiert und so über Dinge, die zu der Zeit passiert sind, weißt du. Und es ist so, dass ich über diese reflektiere und an dem Punkt angelange an dem ich jetzt bin.
ZL: Einige Rechnungen werden auch beglichen und Kriegsbeile begraben und endlich mit Dingen abzuschließen. Denkst du, dass das Album dir dies erlaubt hat?
E: Ich meine, einige Sachen ja. Aber zum größten Teil wäre es lustig dahin zurückzugehen, die ganze Stimmung des Albums. Einfach weil es während der Aufnahmen so gekommen ist.
ZL: Wann hat das angefangen?
E: I hatte damit angefangen einige Songs aufzunehmen und es klang einfach wie der Stil und Atmosphäre davon, die Songs gingen so in diese Richtung. Und da hab ich dann rausgefunden in welche Richtung das ganze gehen soll, damit angefangen alles so auf diese Art und Weise zu machen. Häufig, beim Album machen, habe ich Richtung oder das Konzept noch gar nicht am Anfang. Manchmal kommt das gar nicht bis zur Mitte bzw. gegen Ende der Aufnahmen dazu, dass ich rausfinde wo ich damit hin will… das ist einfach eine Ansammlung an Liedern, je nach dem wie der Vibe ist. Manchmal mache ich Songs die so aus heiterem Himmel kommen, ein oder zwei davon und es ist so Scheiße, wo packe ich die Lieder hin and wie nenne ich es, weil es keinen Sinn mehr macht, z.B. Recovery oder so. Aber bei diesem Album habe ich das Gefühl, dass ich recht früh eine Idee für das Konzept hatte.
ZL: Das muss dann ganz cool sein, in der Lage zu sein sich hinzusetzen und es während des ganzen zu gestalten mit einem Endergebnis im Kopf, es so zusammenzusetzen.
E: War es, aber auch nicht, im Sinne von – I musste viele Lieder aufnehmen, weil ich fühle, dass ich es so nennen werden, ich möchte Sinn ergeben.