Ich schnitt' es gern in alle Rinden ein
Ich grüb' es gern in jeden Kieselstein
Ich möcht' es sä'n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verräth
Auf jeden weißen Zettel möcht' ich's schreiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben
Ich möcht' mir ziehen einen jungen Staar
Bis daß er spräch' die Worte rein und klar
Bis er sie spräch' mit meines Mundes Klang
Mit meines Herzens vollem, heißen Drang;
Dann säng' er hell durch ihre Fensterscheiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben
Den Morgenwinden möcht' ich's hauchen ein
Ich möcht' es säuseln durch den regen Hain;
O, leuchtet' es aus jedem Blumenstern!
Trüg' es der Duft zu ihr von nah' und fern!
Ihr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben?
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben
Ich meint', es müßt' in meinen Augen stehn
Auf meinen Wangen müßt' man's brennen sehn
Zu lesen wär's auf meinem stummen Mund
Ein jeder Athemzug gäb's laut ihr kund;
Und sie merkt nichts von all' dem bangen Treiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben