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Der Dienstag danach
Nächsten Dienstag denk' ich nicht mehr lange nach
Ich brülle die Frau an der Kasse nicht an, sondern beachte sie erst gar nicht
Ich verlasse den Laden ohne zu zahlen
Im Anschluss reanimiere ich einen vorbeilaufenden Passanten mit einem Pflasterstein
Wenn man mit voller Gewalt seine Vergangenheit bewältigt, kann man mit zwei Fingern seine Zukunft zerdrücken
Ich reibe mir die Hände, bis meine Haut ganz rissig ist
Wenn wir ein Leben in Angst führen, kann uns nichts mehr erschrecken
Ich lauf' die Fußgängerzone auf und ab und betrachte mein Spiegelbild in den vorbeiziehenden Schaufenstern
Wenn ich das Licht ausmache, bin ich nur noch ein Schatten meiner Selbst
Es macht mir nichts aus, das Elend nicht sehen zu müssen
Ich stecke 180 Zentimeter tief in Selbstmitleid und spüre keinen Grund unter mir
Ich befürworte nichts, wofür es keine Worte gibt
Ein lexikalischer Eintrag ist schwer zu übersehen, wenn er neben ein buntes und obszönes Bild gesetzt würde
Einer von uns zu sein ist fast so leicht, wie keiner von uns zu sein