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Welt aus Plastik
Ich lache so ungern über schlechte Scherze
In unseren Lungen scheint kein Platz zu sein
Der graue Rauch dringt trostlos ein
Es soll uns ein Trost sein, ein Vorteil, ein erhoffter Blick nach vorne
Im Keim erstickt kriegt keiner Luft
Wir wissen, wie es sein muss und wie es sein kann
Wir halten die Hände auf
Vielleicht fällt etwas von oben herab
Vielleicht hält jemand unsere Hand
Damit wir nicht über unsere eigenen Füße fallen
Wenn wir erwartungsvoll nach oben sehen
Wenn man nicht nach oben sieht, sieht alles gleich ganz anders aus
Der Bodennebel ist ein Teil unseres Sichtfelds
Unsere Sichtweise ist nicht aussichtslos – wir sind ansichtslos
An sich würde es ja genügen, nur lang genug in die Sonne zu sehen
Um sich nicht mehr im Dunkeln zu fühlen
Die Sonnenblende ist serienmäßig
Wir sind regelmäßig genormt
Kein Eintrag im Tagebuch signalisiert uns Aussicht – es gibt keine Aussicht
Statt mitzuzählen, fangen wir immer wieder bei null an
Es gibt immer etwas zu verlieren, auch wenn es nichts zu gewinnen gibt
In einer Welt aus Plastik kann man schon mit einem Sturmfeuerzeug Gott spielen
Und die Naturgewalten bezwingen
Wir setzen alles in Flammen, weil wir Angst im Dunkeln haben (6x)