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Das politische Lied
Keine Kamera fängt Kameradschaft ein
Wir verbrennen alle im gleichen Feuer
Und plötzlich muss alles ganz schnell gehen
Die Nassrasur an den schwierigen Stellen
Mit schwieligen Händen dem Andern durchs Haar fahren
Der Blick mit glasigen Augen aus den gläsernen Fenstern
Die goldenen Zeiten, die Orden, die Trophäen, das Gold aus Gold
Der Kontakt mit Verwandtschaft per Anwalt
Nur Affen tanzen für Geld
Wir trinken erst Tiermilch, wenn wir für die Brust zu alt sind
Rauchende Frauen schieben Kinderwägen, alte Menschen versperren einem auf der gleichen Straße den Weg
Man schlägt wild um sich und trifft immer die Richtigen, immer die Gleichen
Uns bleiben al-Quaida und Cuba Libre
Bombenanschläge auf öffentliche Plätze und das wochenendliche Besäufnis auf öffentlichen Plätzen
Platzpatronen und Paradiesvögel im Fadenkreuz
Doch uns geht das alles nichts an
Ein weinendes Kind auf einem Plakat rührt uns zu Tränen
Traurig, dass es uns gut geht, wenn wir per Telefon spenden
Zehn Prozent des Mindestlohns und von Steuergeldern finanzierte Polizeieinsätze bei Fußballspielen und keiner stellt Fragen
Zerschlagt die gemeinnützigen Institutionen und ertränkt die Wale in Fischöl
Hoffentlich kriege ich jetzt noch den Bogen
Mein Keller ist randvoll mit zwei Jahrgängen ungelesener Obdachlosenmagazinen, die auf eBay an Wert gewinnen
Wir zählen unsere Schritte während wir auf der Stelle treten, wir sind Gefahr in Verzug
Wir haben genug, wir fühlen uns deplatziert, destruktiv, dekonstruktiv
Wir konstruieren uns selbst und sind scheinbar selbst nicht mehr als Kahlschlag und Aufbau
Wir rasieren uns die Köpfe und spielen Arztbesuch und „Full Metal Jacket“
Natürlich nur im übertragenen Sinne
Übersättigt nah am Erbrechen bricht alles ein
Durch „Edmund Stoiber ferngesteuert“, wissen wir von freien Wahlen und der freien Wahl, nicht wählen zu müssen
Die Galgenfrist verstreicht
Der gleiche Gedanke und wir sind gleichgeschaltet
[Cuts: Misanthrop]