Amewu
Finsternis
[1. Strophe]
Ich wurde geboren in diese Welt, doch leider ohne Gedächtnis
Was mir schwer macht zu entscheiden, was hier Schein und was echt is'
Es gibt Zeiten, in denen man nur Glück erbricht und die ganze Zeit Pech frisst
Manchmal komm ich zu der Überzeugung, die Apokalypse wär' nichts Schlechtes
Wie soll man nur wissen, wo links und rechts ist - so ganz ohne Fixpunkt
Und selbst wenn man es erkannt hat, was ist wohl dann die richtige Richtung?
Rein gar nichts hier hat genügend Gewicht, um mir wirklich Halt zu geben
Manchmal bekomm ich Wärme von der Dichtung in diesem kalten Leben
Manchmal sehe ich ein bisschen Licht und lauf auf alten Wegen
Die eingebrannt sind in meine Seele, doch handelt es sich um ein' falschen Segen
Kann er mir die Leiden nehmen, süßt den See von meinen Tränen
Denn sehr viele verneinen Jenen den Sinn eines jeden
Gemeinschaften meinen sie haben ihn begriffen, versuchen ihn und anderen einzutrichtern
Und werden so oft zu Initiatoren statt zu Streitschlichtern
Gott steht über jedem heiligen Buch
Doch wir spalten unsere Religion und bleiben verflucht
Mein Herz ist voll von Liebe, meine Worte voll von Hass
Was als Beschreibung des Zustands vieler Menschen meiner Meinung nach vollkommen passt
Es ist belastend aufzuwachen, mit der Erkenntnis der eigenen Dummheit
Ich überleg immer ob es nicht besser ist, wenn ich für immer stumm bleib
Ich dachte vielleicht komme ich von dieser Welt fort mit Selbstmord
Doch man drohte mir mit Wiedergeburten an diesem biederen Ort
Ich hoffe es gibt noch höhere Wesen und wir gehören zu niedersten Sorte
Ich spreche noch nett, meine Gedanken beschreiben uns in noch fieseren Worten
Wir schaffen uns eine Welt und laben uns an ihren Fehlern
Warum verdammt nochmal ist mein Überlebenswille so stählern?
Ich lauf vorbei an friedlichen Gräbern, doch er lässt sich nicht schmälern
Und so wandere ich immer weiter in diesen hässlichen Tälern
Es wohnen Dämonen in den Bergen, die mich mit Schmerzen bewerfen
Doch nicht merken, dass sie mich stärken denn ich brauch solche Gefährten
Die mich erinnern: man kann verschlimmern, wenn man nichts bessert
Die mich quälen und erst dann wimmern, wenn ich kein' Stress hab
Es gibt so viel zurückzublicken und so viel zu entdecken
Auch wenn mich manche zum Rückzug schicken, um meine Wunden zu lecken
Damit ihre kranken Gedanken nicht meine gesunden anstecken
Werde ich sie weiter umkreisen und in ihren Runden anecken
Ich werd mich für Stunden verstecken, in Sekunden zuschlagen
Ich kann nicht behaupten, immer gut zu riechen und nie gestunken zu haben
Doch wenn man's nicht schafft sauber zu bleiben, muss man sich halt gelegentlich säubern
Nach der Meditation fühlt sich meine Seele wie neu an

[Refrain]
Die Finsternis ist kein Hindernis, denn das hellste Licht ist mein inneres
Sieh es selbst wenn du ein Blinder bist, geht's mir schlecht verhindert es schlimmeres
Im Herzen schimmert es, Schmerzen lindert es, besser du findest es
Und wenn ich auch wandel auf dunklen Pfaden, die Finsternis ist kein Hindernis
(2x)

[2. Strophe]
Weil fast niemand kapiert, wie man verliert und trotzdem als Sieger hervorgeht
Die Niederlage empor hebt und reagiert in dem man sich neu formt und ordnet
Meidet und mordet den geistigen Fortschritt der euch zur Veränderung anregt
Bis euch das Schicksal so gegen die Wand schlägt, dass ihr verzweifelt seid und es anfleht
Geb ich mich der Illusion hin, es fällt so leicht, ich steck sowieso drin
Betrachte das Ganze nie von oben und leb das Leben eines Idioten
Das Lied des Leben, ich kenne zwar Noten und Strophen
Doch werd von mir selbst betrogen und zu den Toten verstoßen
Für manche ist Tod Ende und Anfang zugleich, für viele Dauerzustand
Du erntest was du säst, hört sich vielleicht für Bauern gut an
Aber nicht für kontraproduktive, sich selbst verstümmelnde Wesen
Die versuchen weiter zu kommen auf verschimmelten Wegen
Ich versteh's nicht, erklär's mir, wurde ich her aus Hass geschickt?
In eine Welt, in der sich jeder nach der Maske bückt
Wenn sie fällt, ist der Absrpung doch schon fast geglückt
Aber ihr hebt sie wieder auf, ihr seid einfach so krass verrückt
Glaubst du wirklich, dass' zu Ende ist, wenn dein Körper zerfällt?
Ach, vergiss einfach solche Gedanken, geh raus und förder mehr Geld
Verkauf, was du wirklich besitzt und tausch es gegen Vergänglichkeiten
Inwiefern du reicht oder arm bist, wird sich schon letztendlich zeigen
Konzentrier dich auf Job und Wohnung, bau dir dein eigenes Gefängnis
Stopp jeden Ausbruchsversuch mit der Angst, dass du Zeit verschwendest
Betrachte Gedanken als etwas Fremdes, empfinde Nähe als Bedrängnis
Und welche Freunde, du hast es geschafft, du wirst dir selbst zum Verhängnis
Es ist leider wahr, du bist erweiterbar und die Freiheit greifbar nah
Doch was dein Herz zerfetzt, du merkst erst jetzt, dass der Weg, den du gingst, keiner war
Es ist nur ein Schleier da und die Welt dahinter
Deren Existenz nur du Narr gut leugnest, weil du denkst, dass du da wo du heut bist
Nur bist weil du rennst und dein Kopf immer voll ist
Welch ein Armutszeugnis, er ist voll von Fäulnis
Du wirst von überall destabilisiert, doch gehorchst brav
Denn du bist eh assimiliert, fast integriert, eine Umgebung, die mit Hass infiziert
Wenn Stricke reißen, Augen sich weiten und Blicke schweifen
Über Felder, reich an Armut, wirst du deine Schritte begreifen
In all den Jahren, in denen mich durch Dunkelheit dieses Leid überkam
Floh ich vor ihr, nur um die Bedeutung dieser Zeil'n zu erfahr'n