Charles Baudelaire
Regen und Nebel
Herbstende, Winter, Frühlingsschlamm und Regen
Euch stillen Zeiten schlägt mein Herz entgegen
Der kalte Dämmer eures Nebelgraus
Umhüllt wie Bahrtuch mich und Totenhaus
Wenn eisige Winde durch die Ebnen fegen
Die Wetterfahnen kreischend sich bewegen
Dann breitet, wilder als im Lenzgebraus
Die Seele ihren Rabenfittich aus
Denn nichts ist süsser für ein Herz voll Trauer
Auf das der frostige Reif sich niedersenkt
Ihr bleichen Himmel, unsrem Land geschenkt
Als eurer ewigen Dämmrung fahler Schauer
Wenn nicht zu zwein in mondlos stiller Nacht
Wir Brust an Brust den Schmerz zur Ruh gebracht