Gisbert zu Knyphausen
Der tödliche Schlag
Wo sind die Sommer hin, die ich fast vergessen hab
Stunde für Stunde für Stunde?
Dieser Herbst war nur ein fallender Soldat
Der Frühling eine blühende Wunde

Ist das alles, was unser Herz erwärmen kann
Das Feuer einer brennenden Stadt?
Die Sonne über blutgetränkten Feldern
Weiß noch jemand, wo das angefangen hat?

Lasst ihn gescheh'n, den tödlichen Schlag

Lasst ihn brennen, diesen gottverdammten Flecken Erde
Auf dass kein Stein mehr auf dem nächsten stehen werde
Gebt meiner Mutter einen Kuss und wenn's vorbei ist
Dann verstreut meine Asche überall
Lasst ihre Väter winselnd knien auf allen Vieren
Lasst ihre Häuser unter Flammen explodieren
Gebt meiner Mutter einen Kuss und wenn ich sterbe
Dann verstreut meine Asche überall, nur nicht hier
Nur nicht hier, nur nicht hier, nur nicht hier

Tausende Jahre Revolution
Führten uns immer nur zu besseren Waffen
Wir Menschen - den Göttern zum Hohn -
Sind nichts als waghälsige Affen
Es ging mal um irgendwas mit "Ehre"
Oder ging's schon immer nur um's Verrecken?
Selbst wenn das jetzt noch wichtig wäre:
Es ist zu spät, sich zu verstecken

Also lasst ihn gescheh'n, den tödlichen Schlag

Lasst euren Hass wie junge Hunde von der Leine
Ich will nicht's mehr sehen als verwesende Gebeine
Gebt meiner Mutter einen Kuss und wenn's vorbei ist
Dann verstreut meine Asche überall
Lasst ihre Väter winselnd knien auf allen Vieren
Lasst ihre Häuser unter Flammen explodieren
Gebt meiner Mutter einen Kuss und wenn ich sterbe
Dann verstreut meine Asche überall, nur nicht hier
Nur nicht hier, nur nicht hier, nur nicht hier

Lasst ihn brennen, diesen gottverdammten Flecken Erde
Auf dass ihre Kinder niemals wieder lachen werden
Gebt meiner Mutter einen Kuss und wenn ich sterbe
Dann verstreut meine Asche überall, nur nicht hier
Nur nicht hier, nur nicht hier, nur nicht hier