Ludwig van Beethoven
Choral Fantasy, op. 80
Schmeichelnd hold und lieblich klingen
Unsres Lebens Harmonien
Und dem Schönheitssinn entschwingen
Blumen sich, die ewig blühn
Fried und Freude gleiten freundlich
Wie der Wellen Wechselspiel
Was sich drängte rauh und feindlich
Ordnet sich zu Hochgefühl
Wenn der Töne Zauber walten
Und des Wortes Weihe spricht
Muss sich Herrlichеs gestalten
Nacht und Stürme wеrden Licht
Äuss're Ruhe, inn’re Wonne
Herrschen für den Glücklichen
Doch der Künste Frühlingssonne
Lässt aus beiden Licht entstehn
Großes, das ins Herz gedrungen
Blüht dann neu und schön empor
Hat ein Geist sich aufgeschwungen
Hallt ihm stets ein Geisterchor
Nehmt denn hin, ihr schönen Seelen
Froh die Gaben schöner Kunst:
Wenn sich Lieb und Kraft vermählen
Lohnt den Menschen Göttergunst