Herman van Veen
Dein Gesicht
Noch bevor die Panik, dich zu sehen
Wieder langsam in mir abklingt
Erschreckt mich nun der Unsinn
Den mein Mund sich abringt
Doch ich war nie gut im Begrüßen
Es macht nichts aus
Du machst es wett
Doch es zeigt mir dein Gesicht:
Ein Heim ist das hier nicht

Das Glück, dem du nur hinterherliefst
Hat Spuren hinterlassen;
Was du auch versuchtest
Du bekamst es nie zu fassen
Wir tun, als ob nichts geschehn sei
Du lachst mich aus
Du lachst es weg -
Dabei zeigt mir dein Gesicht
Ein Heim ist das hier nicht

Du verteidigst dich mit dem Mut der Verzweiflung
Gegen meine Mitleidsblicke
Deine großen Augen sind schwache, blaue Flecken
Auf der Flucht vor der Gewißheit
Wer dich liebt
Der hält dich fest
Und es zeigt mir dein Gesicht:
Ein Heim ist das hier nicht
Ich muß leider wieder gehen
Denn die Wahrheit ist zu bitter
Auch wenn ich nicht hinschau
Erkenn' ich doch das Gitter
Könnt' ich deinem Blick doch nur entnehmen
Wer hier jetzt geht
Und wer wohl nicht?
Und es zeigt mir dein Gesicht:
Ein Heim ist das hier nicht