Lacrimosa
Fassade - 1. Satz
Schaut mich nicht an
Ich bin kein Tier!
Nur ein Menschenkind - für Euch
Ein fremdes Wesen vielleicht
Mit Augen und Ohren
Einem Herz und viel Gefühl
Und immer noch mit einem klaren
Und auch freien Verstand

Vielleicht bin ich nur ein Schatten
Der eure Sicht verdunkeln will
Vielleicht bin ich ein Gewitter
Dessen Regen manches Samens Durst
Nach Wachstum leise stillt

Schaltet - die Menschen - Maschinen
Gleich und seht
Im Gleichschritt - Sie schreiten - ganz ohne
Bedacht und
Sie glauben - zusammen - verschieden
Zu sein und
Ganz eigen - ganz frei und - selbstbestimmt
Zu sein

Schaut mich nicht an
Tief in Euch werft euren Blick!
Nicht die Anderen sind die Täter
Und vergiften diese Welt
Nein - ein Jeder kämpft und streitet
Und gestaltet dieses Leben
Und wenn ihr redet
Wessen Geist ist eurer vielen Worte Inhalt?

Wart ihr jemals an dem Abgrund
Zwischen Herz und dem Verstand?
Könnt ihr sagen: Ich erlerne mich?

Eure schreckliche Einfältigkeit
Zu glauben, was man Euch erzählt
Natürlichkeit und Selbstbestimmung
Aber bitte nur im Rahmen
Des Systems dieser Gesellschaft

Schaltet - die Menschen - Maschinen
Gleich und seht
Im Gleichschritt - sie schreiten - ganz ohne
Bedacht und
Sie glauben - zusammen - verschieden
Zu sein und
Ganz eigen - ganz frei und - selbstbestimmt
Zu sein

Warum Fassade?
Gibt es nicht genügend Egoismus in der Welt?
Gibt es nicht genügend Selbstsucht
Die den Selbsthaß überspielt?
Reicht es nicht, das jeder sich der Nächste ist
Und nicht versteht
Das die Mauern des Alleinseins
Die des Egoismus sind?

Schaut mich nicht an
Ich bin kein Tier
Nur ein Menschenkind
Für euch ein fremdes Wesen - vielleicht

Mit Augen und Ohren
Einem Herz und viel Gefühl
Und immer noch mit einem klaren
Und auch freien Verstand
Und auch freien Verstand