Heinz Rudolf Kunze
Schlaft nun
Schlaft nun – ein alter Tag sagt euch Kindern Adieu
Doch schon morgen trinkt ihr vom Schaum der Welt und tut euch weh
Ganz sicherlich
Was für ein Wunder, für ein Rätselspiel für mich
Freunde aus eurer Zukunft liegen jetzt wie ihr
Große Lieben schrei'n nach der großen Mutterbrust voll Gier…
Oh, die Welt dreht sich unentwegt
Ein Leben, das sich nie schlafenlegt
Wie bald, Mädchen, wie bald empfangt ihr
Den Ruf der Jugendzeit, und nichts hält euch hier…
Doch denkt dran, was immer sonst im Leben euch verstört
Vergeßt es niemals, auch wenn ihr ihn zu häufig schreien hört:
Der Vater liebt euch
Als hätt' er nie so recht verstanden, was das heißt
Bis gerade jetzt
Wie bald zieht ihr dem Heim die Ferne vor…
Nur ein Lied der Kindheit sing ich euch sanft ins Ohr
Schlaft nun – ich sag euch später, wie mein Leben war
Fällt das schwer – ihr werdet seh'n, was mir
Nicht mal der kühnste Traum gebar
Im Flackern eurer Lider wird ein Wunsch wach und wahr
Schlaft nun, warm beschützt in dem Hafen eures Nests
Schlaft und träumt nun. Auch wenn ihr alles, was ich sag, vergeßt
Der Vater liebt euch
Als hätt' er nie so recht verstanden, was das heißt
Bis gerade jetzt
Als hätt' er nie so recht verstanden, was das heißt
Bis gerade jetzt
Als hätt' er nie so recht verstanden, was das heißt…
Schlaft