Gerhard Schöne
Windgesang
Heeeej! Heeeej! Wind, wir singen!
Hej! Wind, wir singen zusammen!
Über die Klänge der Erde
Schwingen die Töne ins Weite
Flattern empor wie die Möwen
Bauen sich Nester ins Ohr

Fallen vom Himmel als Sterne
In uns're dämmrigen Seelen
Lieder, die zuckenden Fische
In den verkrusteten Herzen
Kühlende, zärtliche Hände
Auf meiner fiebrigen Stirn

Heeeej! Heeeej! Wind komm, wir singen
Singen den Trost in die Leere
Dunkelheit kann nicht mehr schrecken
Ängste verlier'n ihre Schatten
Ach, uns're Trauer wird leichter
Einsamkeit bringt uns nicht um

Wind, unser Lied ist die Freude!
Hört, ihr Beamten des Todes!
Hört, Generäle des Hasses :
Ihr kriegt es doch nie zu fassen!
Es trägt den Mantel aus Lachen
Herrlich mit Küssen bestickt!
Heeeej ! Heeeej! Wind, komm wir stimmen
Ein in den Blues der Städte
In den Gesang der Delphine
Hornissen, Wölfe, Zikaden
In die Choräle der Bäume
Bis uns die Luft ausgeht