Eisregen
Mitternacht
Mitternacht

Du spürst etwas ganz tief in dir
Ein Pulsieren, ein Vibrieren
Erst ganz zaghaft, dann mit Macht

Raubt dir die Sinne
Nimmt dir das Licht
Bis etwas aus der Seele bricht
Als der Tag stirbt
Blickt es von dir
Und die Uhr schlägt Mitternacht

Glaube, der blieb dir versagt
Steigt als Aberglaub durchs Fenster
Wenn es finster wird im Haus
Dann kommen die Gespenster
Hammer, Säge, Hackebeil
Schaut nur, was sie mitgebracht
In ihrem Tanz stimmst du mit ein
Und die Uhr schlägt Mitternacht

Am nächsten Tag
Welch ein Geschrei
Man fand den Toten aufgeschnitten
Getränkt im Blut
Geschmückt mit Wunden
Oh wie der arme Mann gelitten
Und niemand ahnt
Was da geschah
Wer hat den Bauern tot gemacht?
Die Angst regiert
Der Mond steigt auf
Und die Uhr schlägt Mitternacht

Wenn dir bei Licht die Tür versagt
Steigst du durch manches Hinterfenster
Und mit Wahnsinn in den Augen
Führst du an die Nachtgespenster
Suchst jene heim, die dich verleugnen
Im Schlaf hast du sie umgebracht
Ein wilder Tanz in ihrem Blute
Und die Uhr schlägt Mitternacht

Bei Tageslicht, kein Nachtgepenst
Nur ein Irrer auf dem Marktplatz
Die Axt geschultert
Ein Berg aus Leichen
Ein ganzes Dorf starrt dich nur an

Da fassungslos' Hass in den Augen
Dort in der Mitte, Schaum vorm Mund
Da tobt der Mob, der Tod regiert
Erschlagen dich wie einen Hund
Und dein Körper wird verbrannt
Nichts soll von dir übrig bleiben
Jeder, der dich einst gekannt
Wird deinen Namen fortan meiden
Glaube, der blieb dir versagt
Steigt als Aberglaub durchs Fenster
Wenn es finster wird im Haus
Kommen all die Nachtgespenster
Blut und Knochen, frisches Fleisch
Schaut nur, was sie mitgebracht
In ihrem Wahn stimmst du mit ein
Und die Uhr schlägt Mitternacht

Mitternacht!